Licht der Hoffnung

Musikalische Brücke zwischen den Welten

Das Shanghai Chinese Orchestra gibt am 1. Februar ein ganz besonderes Neujahrskonzert im K3N

Gastieren am 1. Februar mit dem Shanghai Chinese Orchestra im K3N: Dirigent Wang Fujian und Li Wanci, die Dizi, ein traditionelles chinesisches Instrument, spielt. Fotos: sco

Ein Jahr des Schafes – das ist 2015 laut chinesischem Horoskop. In Nürtingen wird es mit einem ganz besonderen Neujahrskonzert eröffnet: Am Sonntag, 1. Februar, um 17.30 Uhr gastiert das Shanghai Chinese Orchestra im K3N. Wer dorthin geht, unterstützt damit auch unsere Aktion „Licht der Hoffnung“.

NÜRTINGEN. Das Ensemble aus dem Reich der Mitte ist einen ganzen Monat auf Tournee, spielt unter anderem in Budapest, Linz, Warschau, Kaunas, Vilnius und Luzern. Das Finale der musikalischen Weltreise steigt dann in Wladiwostok. Schon allein diese Aufzählung lässt spüren, welches Renommee die Musiker besitzen.

Möglich gemacht hat das Gastspiel nicht zuletzt Udo Hoffmann vom Nürtinger Verein Hölderlin, der das Konzert veranstaltet. Unterstützung gab es auch von der Stadt und unserer Zeitung. Hoffmann ging dereinst in Nürtingen auf Real- und Albert-Schäffle-Schule, bevor er China für sich entdeckte: 30 Jahre lang arbeitete er an der Hochschule in Peking, später im Marketing, hatte eine eigene Fernseh-Show („Ich war quasi der Harald Schmidt von Peking“) mit dem Titel „Drehscheibe Deutschland“ und vermittelte den Chinesen viel über deutsche Kultur.

Nun zieht es ihn zunehmend in die alte Heimat zurück. Und er möchte den Menschen am Neckar auch ein intensiveres Bild von China vor Augen (und Ohren) führen, als es die meisten kennen: „Die Chinesen essen nicht nur Hundefleisch und machen ein bissle Peking-Oper. Da gibt es viel mehr.“

Das Shanghai Chinese Orchestra wurde 1952 wie ein „europäisches“ klassisches Orchester aufgebaut – allerdings nur mit chinesischen Instrumenten. „Dennoch muss man keine Angst haben“, beruhigt Hoffmann. Unter der Leitung von Dirigent Wang Fujian erklingen nicht die für westliche Ohren ungewöhnlichen traditionellen chinesischen Melodien, sondern eher Weltmusik: „Diese Musik versucht auch, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.“ Diese neue chinesische Musik erlebe im Moment weltweit einen regelrechten Boom.

Das Konzert in Nürtingen, das auch unserer Aktion „Licht der Hoffnung“ zugute kommt, hat Udo Hoffmann gemeinsam mit seinem guten Freund Wu Jiatong auf die Beine gestellt: „Der hat als Erster die klassische westliche Musik nach China gebracht. Ich war mehr auf Jazz und Rock spezialisiert.“ Unter anderem Udo Lindenberg lotste er damals nach Fernost.

Das Gastspiel der Musiker aus Fernost hilft „Licht der Hoffnung“

Der Abstecher des rund 90-köpfigen Ensembles an den Albrand ist übrigens eine Art Gegenbesuch: „Ich habe ja Hölderlin nach China gebracht.“

In Kanton, Nanjing, Chongqing, Wuhan und zum Schluss bei der Expo in Schanghai habe man bei der Begegnung mit dem schwäbischen Dichter binnen einer Woche Zigtausende Zuschauer gehabt. Hoffmann: „Die Begegnung mit dem Publikum motiviert mich immer wieder – Freude, Lachen, Tränen, da ist alles dabei.“

Die Klasse des Ensembles aus der größten chinesischen Stadt spiegelt sich auch darin wider, dass Professor Wang Fujian nicht nur dessen künstlerischer Leiter ist, sondern auch an der Spitze der Dirigentenausbildung am zentralen Musikkonservatorium in Peking steht.

Der Vorverkauf läuft im Stadtbüro unserer Zeitung am Nürtinger Obertor 15, Telefon (0 70 22) 94 64-1 50, E-Mail nz-vorverkauf@ntz.de.

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