Licht der Hoffnung

Drei Tage im Glück der Berge geschwelgt

Licht der Hoffnung: Sommertour von Zeitung und Bürgertreff war wieder ein intensives Erlebnis – Über 1700 Euro erwandert

Gruppenbild mit fröhlichen Wanderern: Die Sommertour für „Licht der Hoffnung“ machte wieder großen Spaß. Fotos: jg
Macht Spaß: Kneippen im letzten Wildfluss nördlich der Alpen – dem Lech.
Eher unbekannt, aber wunderschön: eine Tour vom Tegelberg bei Füssen durch die Ammergauer Alpen ins Ammertal.
Welch herrlicher Wandersonntag: Von der Bergstation der Hahnenkamm-Bahn ging es Richtung Schneid, Gehrenspitze und Gehrenalpe.

Es gibt kein schlechtes Wanderwetter: Eine alte Wander-Weisheit wurde bei der Sommertour von Zeitung und Bürgertreff am Wochenende wieder einmal bestätigt. Dass ausgerechnet bei der Königsetappe der Himmel seine Schleusen öffnete, tat der Stimmung keinen Abbruch: Unsere Leser schwelgten drei Tage im Glück der Tiroler Berge.

Seit acht Jahren gibt es dieses sommerliche Vergnügen im Zeichen unserer Aktion „Licht der Hoffnung“. Und seit sechs Jahren ist Rinnen im Berwanger Tal im schönen Außerfern das Standquartier. Auch heuer fühlte man sich beim Team um Karin Rimml pudelwohl und genoss nicht nur das gute Essen von Küchenchef Andreas Schnitzer in vollen Zügen, der die Schwaben in der „Rimmlstube“ mit pfiffigen Variationen regionaler Spezialitäten verwöhnte.

Der Clou bei der Sache: Unsere Leser zahlen mit dem Reisepreis auch einen Obolus für die gute Sache – und zudem wurde heuer auch eine Menge vor Ort gespendet, sodass am Ende ein Reinerlös von über 1700 Euro für die Hilfe für Menschen in Not übrig blieb. Auch darin spiegelt sich wider, wie wohl sich die über 50 „Licht“-Wanderer in Tirol fühlten.

Wanderführerin Christine Schneider und ihre Kollegen Walter Falger und Werner Gratl hatten ja auch wieder fantastische Touren ausgetüftelt, die für die meisten in absolutes Neuland führten. Und viele kamen dabei aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Am letzten Wildfluss nördlich der Alpen

Das galt nicht zuletzt für die Eingehtour, bei der Christine Schneider die Nürtinger in den Naturpark Tiroler Lech führte, wo sie ihr großes Wissen das ganze Jahr über als Natur- und Wanderführerin weitergibt: Auf dem idyllischen Weg von der Johannisbrücke über Stanzach nach Vorderhornbach zeigte sie der Truppe aus dem Schwabenland mit der Deutschen Tamariske und dem Zwergrohrkolben zum Beispiel typische Pflanzen einer Wildflusslandschaft, die Überschwemmungen überstehen und die Dynamik und die ständigen Veränderungen durch Hoch- und Niedrigwasser geradezu zum Überleben brauchen, weil sie sonst von schneller wachsenden Pflanzen überwuchert werden.

Spezialisten für Wildfluss-Landschaften sind auch Fluss-Regenpfeifer und Uferläufer. „Die brüten nur auf Schotterbänken und können das bis zu drei Mal im Jahr, falls die Eier mitgerissen werden“, erzählt die Reuttenerin.

Erstmals gab es bei der Königsetappe am Samstag drei Varianten. Die Gruppe mit Werner Gratl ließ es bei der Tour zu den Loisachquellen bei Biberwier in der Zugspitz-Arena eher gemütlich angehen. Aber dennoch war die abwechslungsreiche Landschaft mit ihrem Artenreichtum und ihrem vielfältigen Pflanzenleben ein Traum.

Das galt auch für die beiden Wanderungen, die von der Bergstation der Tegelbergbahn bei Füssen starteten: Christine Schneider und Walter Falger lotsten ihre Gruppen von dort durchs eher unbekannte Ammergebirge ins Ammertal – beide zunächst bis zum Niederstraußbergsattel, danach sie über die Bleckenau gleich bergab über den Schützensteig und er über die 2020 Meter hohe Krähe und das wildromantische Roggental.

Dass man von zum Teil kräftigen Schauern nicht verschont blieb hatte den Vorteil, dass man fast alleine in dieser herrlichen Natur war und daher zum Beispiel haufenweise Gämsen bewundern konnte. Aber auch die Blumenpracht dort kann man schlichtweg nur als Wunder bezeichnen – sowohl die Orchideen (wie Knabenkräuter und Stendelwurzarten) als auch Wald-Hyazinthe, Frühlings-Anemone, Enzian, kugelige Teufelskralle und bewimperte (sie wächst auf Kalkstein) und rostrote (ihre Heimat ist das Silikat) Alpenrose ließen die Herzen höherschlagen.

Dass am Ende beim Treffen auf der Ammerwaldalm jede der drei Gruppen steif und fest von sich behauptete, sie habe heute gewiss die schönste Tour gehabt, war vermutlich das größte Lob für die drei Wanderführer.

Traditionell geht dann das „Auslaufen“ am Sonntag ohne größere Anstrengung über die Bühne: Diesmal ließ man sich von den Reuttener Seilbahnen ganz bequem hoch zum Hahnenkamm bringen. Die eine Hälfte nahm noch den Gipfel zwischen Reuttener Becken und Tannheimer Tal mit, die andere nicht – aber bei herrlichem Wetter hatten alle eine grandiose Aussicht über die herrliche Bergwelt dieser Region. Mit der Zugspitze als Glanzpunkt. So manch einer war überrascht, welch herrliches Wandergebiet der bei den Schwaben sonst eher als Skiberg bekannte Hahnenkamm doch ist.

Bei der Schluss-Einkehr in der Gehrenalpe (wo dereinst sogar Bruno, der Bär Station gemacht hatte) schwärmte man sich bei typischer deftiger Kost noch von diesen drei Tagen vor, und dass Stammgäste und Neulinge auch diesmal schnell zur einer ebenso fröhlichen wie verschworenen Einheit wurden zeigt, dass diese Sommertour eben mehr als nur ein Wanderwochenende ist. Sondern das lebt, was unsere ganze Aktion ausmacht: Gemeinschaft.

Informationen über die von unseren Leser erwanderten Regionen findet man im Internet unter: www.naturpark-tiroler-lech.at; www.zugspitzarena.com; www.tegelbergbahn.de;www.reuttener-seilbahnen.at; www.reutte.com.

Mehr Bilder von der Sommertour finden Sie hier ...

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