Licht der Hoffnung

Die Hoffnungen werden noch übertroffen

Licht der Hoffnung: Zum Abschluss der Aktion haben die Verantwortlichen der sechs Projekte ihre Spendensummen erfahren

Die Verantwortlichen der sechs Projekte haben sich bei der Übergabe der Spendengelder von „Licht der Hoffnung“ gefreut. Die guten Nachrichten überbracht haben Verlegerin Monika Krichenbauer (vorne links), Senner-Verlag-Geschäftsführer Christian Fritsche (obere Reihe links), Marketingleiter Thomas Holzwarth (obere Reihe Siebter von rechts), Schatzmeisterin Ilse Henzler (obere Reihe Vierte von links), Redaktionsleiterin Anneliese Lieb (obere Reihe Zweite von rechts) und Redakteur Lutz Selle (obere Reihe Zweiter von links). Foto: Holzwarth

Nun ist die 27. Saison der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ beendet. Zum Abschluss wurden im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung die Verantwortlichen der sechs Projekte über ihre jeweiligen Spendenhöhen informiert. Und es gab nur strahlende Gesichter, denn bei allen Gruppen, Vereinen und sozialen Einrichtungen wurden die Hoffnungen noch übertroffen.

NÜRTINGEN. Mit einem Gesamtspendenaufkommen von 123 552 Euro hat es diesmal das drittbeste Ergebnis in der bisher 27-jährigen Geschichte der Weihnachtsaktion der Nürtinger und Wendlinger Zeitung gegeben. Die Spenden sind nun auf die sechs Projekte verteilt worden, die sich erfolgreich um eine Unterstützung durch „Licht der Hoffnung“ beworben hatten. Alle hatten vor Beginn der Aktion eine Summe genannt, die sich durch die Spendenaktion erhofften, um sich ihre Wünsche erfüllen zu können. Und alle sechs Projekte erhalten jetzt sogar einen noch höheren Betrag.

Es war für die im sozialen Bereich tätigen Anwesenden noch einmal wie Weihnachten, als Christian Fritsche, Geschäftsführer des Senner-Verlags, und Marketingleiter Thomas Holzwarth große Umschläge verteilten, in denen sich die Endspendensummen für die jeweiligen Projekte befanden. „Das ist ja Wahnsinn“, entfuhr es Uwe Schietinger von den Nürtinger Favelafriends, die Jugendlichen in den Armenvierteln in Rio de Janeiro unter die Arme greifen.

„Ich bin froh, dass ich sitze, sonst hätte es mich hingehauen“, stellte die überglückliche Haidi Schäfer vom Wendlinger Verein Takathemba fest, der sich um Aidswaisenkinder in Südafrika kümmert. „Damit können wir in Südafrika richtig viel machen.“ Und auch der Zeitpunkt passt. „Gerade in diesen Tagen treffen wir uns mit der Dame, die immer für uns nach Südafrika reist“, erzählte die Takathemba-Vereinsvorsitzende Debbie Jenne.

„Wow“, war an anderer Stelle zu hören – und „das sollte reichen“ bei den Verantwortlichen der Behinderten-Förderung Linsenhofen, die einen kleinen Bus zum Transport von Senioren anschaffen möchten. „Mir kommen die Tränen“, sagte die in Linsenhofen tätige Projektverantwortliche Andrea Bachert – selbstredend vor Freude.

Auch Renate Maier-Scheffler, die Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen, war überglücklich. Denn im Jobcafé, für dessen Besucher neue Computer angeschafft werden sollen, herrsche mitunter so viel Betrieb wie noch nie zuvor. „Es kommen viele Geflüchtete, die jetzt in den Arbeitsmarkt gehen. Wir sind froh, wenn wir uns nun neue Computer mit größeren Bildschirmen anschaffen können. Die jetzigen sind so klein.“ Renate Maier-Scheffler vertrat bei der feierlichen Übergabe im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung auch ihren erkrankten Kollegen Christof Epple vom Diakonieladen, der ein E-Bike mit Anhänger für den Transport von verkauften Waren zu den Kunden anschaffen wird. „Erst kürzlich hat eine ältere Dame im Diakonieladen ein Porzellan-Service gekauft und wusste nicht, wie sie es nach Hause bringen sollte“, erzählte Maier-Scheffler. Künftig können die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Diakonieladens die Waren mit dem E-Bike frei Haus liefern.

Auch das evangelische Ferienlager an der Versöhnungskirche in Nürtingen sieht besseren Zeiten entgegen. Seit 68 Jahren werden in jeden Sommerferien hunderte Kinder beim Fela betreut, seit 1965 auf dem Gelände der Versöhnungskirche. Ebenso alt ist die dort untergebrachte Großküche, in der das Essen für die Kinder gekocht wird. Mittlerweile sind einige Geräte kaputt und die ganze Küche bedarf einer Modernisierung, in der das ganze Jahr über einmal pro Woche ein Mittagstisch zubereitet wird.

Angelika Müller-Wondrak, die bei der Spendenübergabe zusammen mit Andrea Ebert und Küchenleiterin Barbara Haußmann den Fela-Verein vertrat, erklärte noch einmal, wie wichtig die Modernisierung der Küche ist: „Ein Catering für das Fela wäre viel zu teuer. Das könnten wir nicht mehr auf die Gebühren für die Eltern umlegen.“ Denn dann wäre der „Waldheim-Gedanke“ nicht mehr umzusetzen, dass Kinder, deren Eltern sich keinen Urlaub leisten können, beim Fela ihre Ferien verbringen. „In den vergangenen Jahren hat man bei der Küche immer nur reparieren und notdürftig flicken können. Jetzt sind schon mehrere Kessel ganz kaputt.“ Den Fela-Betrieb für die nächsten Jahre zu sichern, sei eine „wichtige Investition“. Eine eigene Küche habe gegenüber einem Caterer auch den Vorteil, dass auf Allergien und Wünsche der Kinder reagiert werden könne. „Wir freuen uns daher sehr über die Spenden“, so Angelika Müller-Wondrak.

„Die Spendensumme übersteigt alle unsere Erwartungen.“

Helmut Bürger von den Favelafriends

Auch Helmut Bürger von den Favelafriends schwärmt: „Die Spendensumme übersteigt alle unsere Erwartungen. Damit können wir in Brasilien noch viel mehr erreichen.“ Er kündigte an, „dosiert mit dem Geld umzugehen“. Man wolle nun erst einmal schauen, an welchen Orten in den Favelas es noch gar keine Strukturen gibt. Dort sollen möglichst mit der Hilfe der Favelafriends Bolzplätze entstehen, wo sich die Kinder und Jugendlichen treffen und spielen können.

In seiner Ansprache wünschte Christian Fritsche, Geschäftsführer des Senner-Verlags, allen Projektverantwortlichen, dass sie „mit den Spenden viele schöne Dinge machen können“.

Mit dem Abschluss der 27. Saison hat die nächste Runde von „Licht der Hoffnung“ bereits begonnen. Die Veranstaltungen des nächsten „Festivals der Hoffnung“ sind bereits geplant – und die Bewerbungsfrist für die Projekte, die in der 28. Saison unterstützt werden, läuft.

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