Licht der Hoffnung

Die Arbeitsplätze reichen nicht immer aus

Licht der Hoffnung: Die Verantwortlichen vom Jobcafé hoffen auf fünf neue Computer für die Jobsuchenden

Um die Nutzer des Jobcafés der Diakonischen Bezirksstelle in Nürtingen kümmern sich unter anderem: (von links) Diana Büttner, Wolfgang Weiß und Renate Maier-Scheffler. Sie möchten für die Besucher gerne fünf neue Computer-Arbeitsplätze einrichten. Foto: lcs

Sechs Projekte werden in dieser 27. Saison unserer Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ bedacht. Auf ein hohes Spendenaufkommen hoffen unter anderem die Verantwortlichen vom Jobcafé der Diakonischen Bezirksstelle in Nürtingen. Den Arbeitssuchenden sollen dort möglichst bald fünf neue Computerplätze zur Verfügung stehen.

NÜRTINGEN. Das Jobcafé, das sich im ersten Stock im Gebäude Plochinger Straße 61 befindet, hat in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen gefeiert. Nicht wesentlich jünger sind die vier Computer, die den Besuchern für ihre Jobsuche im Internet und das Formulieren von Bewerbungsschreiben zur Verfügung stehen. „Die PCs sind fünf bis sieben Jahre alt“, schätzt Renate Maier-Scheffler, die Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen. Ein paar Jahre machen bekanntlich gerade bei der schnellen Entwicklung der Computertechnik einiges aus. „Die Leistung der Bildschirme und die Schnelligkeit lässt deutlich nach“, erklärt Diana Büttner, die bei der Diakonie für das Jobcafé verantwortlich ist.

Aber nicht allein das hat bei den Verantwortlichen den Wunsch nach neuem Equipment aufkommen lassen. Zum einen hat Diana Büttner festgestellt, dass die derzeitigen vier Arbeitsplätze hin und wieder nicht ausreichen. „Wir wollen daher gerne das Jobcafé auf fünf PC-Plätze erweitern.“ Ein weiterer Wunsch ist eine einheitliche Ausstattung der Computer, damit jeder Gast an jedem Platz auf Anhieb zurechtkommt. Aktuell stehen im Jobcafé noch Rechner verschiedener Baujahre, verschiedener Marken und verschiedener Leistungsfähigkeiten zur Verfügung. Viele Jobcafé-Kunden müssten sowieso erst einmal an die Nutzung eines PCs herangeführt werden. Und an eine direkte Datenübertragung zwischen Handys und Computern über Bluetooth ist derzeit im Jobcafé auch noch nicht zu denken. „So fit sind unsere PCs nicht“, weiß Büttner.

Das Nürtinger Jobcafé, das montags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist, hat sich in den vergangenen Jahren eines steigenden Zulaufs erfreut. Kamen im Jahr 2015 noch 549 Besucher, so waren es im Folgejahr bereits 665 Kontakte, während im laufenden Jahr allein in der ersten Jahreshälfte schon 470 Frauen und Männer um Hilfe nachfragten. „An manchen Tagen ist es knackevoll“, erzählt Renate Maier-Scheffler. Einmal sei sogar eine Kundin außerhalb der Öffnungszeiten hereingeschneit und habe darum gebeten, einen Computer benutzen zu dürfen, weil sie eine E-Mail von einem potenziellen Arbeitgeber erwartete. In solchen Fällen wünschen sich die Mitarbeiterinnen der Diakonie mehr freies WLAN in Nürtingen, so wie es in Plochingen rund um das Rathaus vorhanden ist. „Dort sitzen immer viele Geflüchtete, um ihre E-Mails zu checken“, hat Maier-Scheffler festgestellt.

Flüchtlinge zählen auch zunehmend zu den Jobcafé-Besuchern, seit immer mehr von ihnen Arbeitserlaubnisse bekommen. Unter den Nutzern der Einrichtung sind aber auch Personen höheren Alters, die durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers den Job verloren haben, und Frauen, die nach ihrer Familienphase wieder ins Berufsleben einsteigen möchten. Auch Studenten holen sich im Jobcafé regelmäßig Tipps für ihre Bewerbungen.

Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern der Diakonie kümmern sich auch vier Ehrenamtliche um die Besucher, darunter ist mit Wolfgang Weiß auch der ehemalige Rektor der Johannes-Wagner-Schule. Er hat für sich zwei Hauptaufgaben im Jobcafé festgestellt: die Hilfestellung bei der Arbeitsplatzsuche und die Beratung beim Formulieren einer aussagekräftigen Bewerbung. „Darüberhinaus geht es mitunter darum, den Lebenslauf grafisch aufzumotzen.“ Nicht selten würden die Jobcafé-Nutzer auch Arbeitsverträge mitbringen und nachfragen, ob es sinnvoll ist, diese mit bestimmten Formulierungen zu unterschreiben. Auch Analphabeten würden in der Einrichtung um Hilfe bitten.

„Die Ehrenamtlichen begleiten die Gäste auch sehr persönlich“, sagt Renate Maier-Scheffler. „Manchmal haben die Menschen unrealistische Vorstellungen, was sie auf dem Arbeitsmarkt erreichen können.“ Es tue den Leuten gut, dass sie im Jobcafé „jemanden an ihrer Seite“ haben. „Im Jobcenter werden sie meistens schnell abgefertigt. Bei uns sollen sie sich wohlfühlen.“

Eine Übersicht über alle unterstützten Projekte finden Sie auf unserer Übersichtsseite zu Licht der Hoffnung.

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