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„Zeitunglesen heißt wissen und verstehen“

Gestern fand die Einführungsveranstaltung für das Projekt „Zeitung in der Schule“ statt – Der Ministerpräsident kommt

Das Projekt „Zeitung in der Schule“ erfreut sich auch bei seiner 13. Auflage ungebrochener Beliebtheit: 826 Schüler aus 34 achten bis zehnten Klassen sind in diesem Jahr dabei. Los geht es am 9. November, gestern waren die Lehrer zur Einführungsveranstaltung in die Nürtinger Kreissparkasse eingeladen.

NÜRTINGEN. Über die große Akzeptanz, die das Projekt bei der Lehrerschaft genießt, freute sich auch Hausherr Markus Deutscher. Es sei seinem Hause ein Anliegen, sich um die Region zu kümmern. Deshalb unterstütze man im Jahr viele verschiedene Projekte mit insgesamt zweieinhalb Millionen Euro, sagte der Nürtinger Bereichsleiter.

Besonderes Augenmerk lege man dabei auf Bildungsprojekte, weshalb man von Anbeginn auch die Kinder- und Jugendprojekte der Nürtinger Zeitung/Wendlinger Zeitung unterstütze. Das Projekt sei auch ein guter Zugang zu den wichtigen Themen des Tages und trage so zur Bildung der Jugendlichen bei, wodurch ihre Zukunftschancen verbessert würden. Deutscher lobte zudem das Engagement der Lehrer und würdigte die Nürtinger/Wendlinger Zeitung als eine „hervorragende Zeitung“, die ihren Lesern profunde Kenntnisse zu den Geschehnissen in nah und fern vermittle.

Auch Senner-Verlag-Geschäftsführer Christian Fritsche zeigte sich erfreut über die stolze Teilnehmerzahl. Über 11 000 Schüler hätten somit seit 2003 teilgenommen. Fritsche verwies auf Studien, die einen Rückgang des Allgemeinwissens von jungen Lehrstellenbewerbern konstatieren. Dem wolle man mit den Projekten auch entgegenwirken. Die Jugendlichen würden sonst oft via elektronischer Medien lediglich Schlagzeilen konsumieren. Die Zeitung vermittle aber mehr. Fritsche: „Zeitungslesen heißt wissen, was passiert, und verstehen.“

Anke Pidun von der Dortmunder Agentur Media Consulting Team betreut seit der ersten Stunden die Projekte der Nürtinger/Wendlinger Zeitung. Auch sie sagt: „Immer mehr junge Menschen wachsen ohne eine Zeitung zu Hause auf.“ Dies stelle die eine Herausforderung für die Projektmacher dar. Die zweite bestehe darin, dass Jugendliche und Kinder immer mehr Informationen durch digitale und mobile Medien aufnehmen. Deshalb stehe bei „Zeitung in der Schule“ die gedruckte Zeitung zwar im Mittelpunkt. Doch die lokale Zeitung soll auch digital erlebbar werden. Die Schüler sollen sehen, wo auch im Netz der Netze „Informationen mit Verlass“ zu bekommen sind. Informationen, die professionell recherchiert und gesichtet wurden.

Dafür werden die elektronischen Medien jetzt erstmals auch dezidiert ins Projekt eingebunden. Lehrer und Schüler können nicht nur die Homepage nützen, sie können auch die brandneue NZ-App testen. Und, so Anke Pidun, den Schülern sollen Kompetenzen zum Umgang mit dem digitalen Informationsfluss vermittelt werden: „Sie lernen mit und über Medien.“

Aber freilich unterstrich Anke Pidun auch, dass das Projekt die politische Bildung fördern und die Lese- und Schreibfähigkeit verbessern soll. Deshalb bekommen die Schüler nicht nur die Zeitung sechs Wochen lang gratis in die Schule geliefert. Sie können auch die Projektredakteure Andreas Warausch und Philip Sandrock ins Klassenzimmer einladen, können das Druckhaus besichtigen – und natürlich selbst Artikel schreiben, die dann auch gedruckt werden. Gut dafür sind auch die Rechercheangebote der Kreissparkasse: Eine Pressekonferenz mit dem KSK-Chef, ein Blick in die Großküche oder in den Tresor oder Vorträge zu Falschgeld oder Börse werden angeboten, erklärte Odin Hug von der Kreissparkasse.

Und auch die Zeitungsmacher haben sich etwas Besonderes einfallen lassen: Sie präsentieren am Mittwoch, 2. Dezember, eine Jugendpressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.

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