Nürtingen

Mehr als 800 Schüler machen mit

„Zeitung in der Schule“ vergoldet den Herbst – Das Erfolgsprojekt startet heute

Diese zwei Nürtinger Klassen stellen sich heute zum Auftakt von „Zeitung in der Schule“ den Lesern vor: Die 9a des Nürtinger Hölderlin-Gymnasiums ...

Ab heute haben die Schulbücher in den Lehranstalten unseres Verbreitungsgebiets wieder eine starke Konkurrenz: Das Projekt „Zeitung in der Schule“ startet. Über 800 Schüler aus 34 Klassen der verschiedensten Schulen machen mit.

Die Nachrichten aus den Schulen des Landes waren zuletzt nicht gut. Untersuchungen zeigten: Die Leistungen der baden-württembergischen Schüler sind im Bundesvergleich verbesserungswürdig. Geklagt wird landauf, landab oft darüber, dass die Schüler zu wenig lesen. Genau da setzt „Zeitung in der Schule“ im Projektverbund mit dem „Zeitungstreff im Kindergarten“ und „Zeitung in der Grundschule“ an.

Die Schüler aus den achten bis zehnten Klassen der verschiedensten Schularten bekommen dazu sechs Wochen lang täglich die Nürtinger/Wendlinger Zeitung gratis auf die Schulbank geliefert. Das soll ihnen die regelmäßige Lektüre einer aktuellen Tageszeitung ermöglichen. So lernen sie, Texte zu verstehen. Aber sie werden auch mit Themen und Problemstellungen konfrontiert und lernen zu erkennen, wie Geschehnisse in der großen, weiten Welt oder auch in der regionalen Sphäre direkt ihre eigene Lebenswelt beeinflussen.

Das ist auch das Faszinierende am Projekt: Die Themenvielfalt, die eine moderne Zeitung abbildet. Das soll aber auch den Jugendlichen den wichtigsten Aspekt des Projekts vermitteln: Spaß. Spaß am gedruckten Produkt, gerade in Zeiten, in denen das Papier als Träger interessanter Botschaften immer mehr in den Schatten elektronischer Medien gerät. Doch eben hier setzt das Projekt auch an: Die Schüler sollen sehen, dass die Zeitung auch als digitales Produkt auf der Höhe der Zeit ist. Sie dürfen während des Projektzeitraums genauso kostenfrei auf die Homepage oder die App der Nürtinger/Wendlinger Zeitung zugreifen. Guter Journalismus ist nicht unbedingt vom Kanal abhängig.

... und die WSI der Albert-Schäffle Schule.

Schülern soll Medienkompetenz vermittelt werden

Freilich ist das hinsichtlich der elektronischen Medien nicht der einzige Aspekt des Projekts. Die Schüler sollen sich auch kritisch mit der schönen neuen Medienwelt auseinandersetzen. Sie sollen den Wert eines professionell recherchierten Beitrags erkennen lernen – auch oder gerade im Vergleich zum Strom des Meinungs- und Nachrichtenbreis, der die Menschen täglich via soziale Medien auf Handy & Co. erreicht. Medienkompetenz heißt also hier das Zauberwort.

Im Zuge der Zeitungslektüre werden den jungen Menschen aber auch journalistische Darstellungsformen erläutert. Was ist der Unterschied zwischen einem Bericht und einem Kommentar? Gibt es Objektivität überhaupt? Das alles sind Themen, die sich mit den hervorragenden Unterrichtsmaterialien der Dortmunder Agentur Media Consulting Team bestens erschließen lassen.

Selbstverständlich dienen solche Themen aber auch als sehr gute Gesprächsvorlage für die Unterrichtsbesuche der Redakteure Philip Sandrock und Andreas Warausch. Dabei sollen die Jugendlichen natürlich auch Kontakt zu den Zeitungsmachern bekommen. Genauso sieht es mit den Besuchen im Druckhaus aus.

Aber im Verlaufe des Projekts sollen die Schüler nicht nur Journalismus und Journalisten als Konsumenten kennenlernen – sie sollen auch selbst zu Journalisten werden. Sie können Artikel selbst recherchieren und verfassen, Bilder dazu machen – und ihre Werke werden dann in der Nürtinger/Wendlinger Zeitung auf Papier und online veröffentlicht. Einen leichten Einstieg bietet dazu übrigens wieder der große Kreativwettbewerb. Die Klassen können ein Bild von sich selbst schicken, um sich den Lesern vorzustellen. Alle Bilder werden abgedruckt und sind auch auf der Homepage zu sehen. Die originellsten Bilder werden wieder prämiert und mit einem tollen Preis für die ganze Klasse belohnt.

Recherchethemen bietet auch die Kreissparkasse an, die bereits von Beginn an, seit 2003 also, treuer und zuverlässiger Projektpartner des Hauses Senner ist. Die Schüler können sich zum Beispiel von einem Börsenexperten in die Geheimnisse der Finanzwelt einweihen lassen. Sie können sich erklären lassen, wie man sich richtig für einen Ausbildungsplatz bewirbt. Oder sie können den Vorstandschef der Kreissparkasse zur Pressekonferenz bitten.

Alles in allem ist das Projekt „Zeitung in der Schule“ also auch in diesem Jahr ein ungemein buntes Kaleidoskop, ein riesiges Büfett, von dem sich Schüler und Lehrer bedienen können. Und auch die Leser können sich freuen. Denn die Artikel der Jugendlichen werden ihnen wiederum ganz neue Einblicke in deren Lebenswelt geben.

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