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„Ich hätte ihn nicht gewählt“

Schüler- und Lehrermeinungen zu Donald Trump und der aktuellen Politik

Elina Decker (13), Marlen Graß (14), Madlene Trauth (14) und Tülin Keskin(14) befragten die Schüler Riccardo Specht und Ann-Katrin Pfänder und ihre Lehrer Isabella Nuding und Bernd Amos an der Realschule Neuffen zu Donald Trump. Sie wollten von ihnen auch wissen, was sie von der aktuellen politischen Lage in Deutschland halten und was für sie guter Politikunterricht ist.

Haben Sie/hast du Interesse an Politik, falls ja, welche Themen?

Isabella Nuding: „Zurzeit verfolge ich die Politik nicht, da ich wenig Freizeit habe.“ Riccardo Specht: „Ich interessiere mich für Politik zurzeit eher weniger, da wir im Moment keine Regierung haben.“ Ann-Katrin Pfänder: „Ja, ich lese jeden Morgen die Zeitung und informiere mich.“ Bernd Amos: „Natürlich interessiert mich Politik. Als Lehrer natürlich die Bildungspolitik. Aber auch das Thema ,Fahrverbote von Dieselfahrzeugen‘ verfolge ich gespannt.“

Verfolgen Sie/verfolgst du die derzeitige politische Lage in Deutschland?

Isabella Nuding: „Teilweise, wenn ich Zeit habe.“ Riccardo Specht: „Wenn ich es im Radio mitbekomme, sonst nicht.“ Ann-Katrin Pfänder: „Ja, über bestimmte Themen, die mich interessieren, zum Beispiel Jamaika-Koalition.“ Bernd Amos: „Klar, ich finde auch, dass die Politiker mit dem Wahlergebnis durch die Koalitionsverhandlung eine tragfähige Regierung hinbekommen müssen.“

Wie ist Ihre/deine Meinung über Donald Trump?

Isabella Nuding: „Ich halte nicht viel von ihm. Ich finde es gefährlich, wenn arrogante Menschen viel Macht haben.“ Riccardo Specht: „Ich habe keine wirkliche Meinung über ihn, da ich wie gesagt Politik nicht interessant finde.“ Ann-Katrin Pfänder: „Ich finde seine Überlegungen zwecks Mauerbau und Krankenkasse unangebracht.“ Bernd Amos: „Donald Trump ist ein sehr reicher Mann und ich gehe davon aus, dass ihm sein Reichtum viele Türen in die Politik geöffnet hat.“

Finden Sie/findest du, dass Einstellungen von Donald Trump und seine Politik in Ordnung sind?

Isabella Nuding: „Nein, finde ich nicht. Es ist absurd, eine Mauer zu bauen, um andere Menschen fernzuhalten, ich finde das rechtsradikal.“ Riccardo Specht: „Ich finde nicht gut, dass er die Sachen, die Obama angefangen hat, abbricht. Aber wirklich schlimme Sachen hat er meiner Meinung nach noch nicht gemacht.“ Ann-Katrin Pfänder: „Nein, da er meiner Meinung nach Reiche bevorzugt.“ Bernd Amos: „Nein, wer die Notwendigkeit internationaler Klimaabkommen abstreitet und sie auch bewusst boykottiert, ist meiner Meinung nach kein verantwortungsbewusster Politiker.“

Was würden Sie gerne an seiner Politik ändern?

Isabella Nuding: „Ich denke ich hätte Donald Trump gar nicht erst zum Präsidenten gewählt.“ Riccardo Specht: „Ich würde nicht so gezielte oder direkte Reden halten, wie er es tut, da er es ziemlich genau auf den Punkt bringt.“ Ann-Katrin Pfänder: „Dass er an die ärmeren Leute denkt.“ Bernd Amos: „Seine Politik sollte sich nicht nur auf die Interessen der USA beziehen, sie müsste auch eine globale Perspektive einnehmen.“

Warum denken Sie/ihr, dass sich Jugendliche heutzutage nicht für Politik interessieren?

Isabella Nuding: „Da es nicht spannend ist, alten Menschen zuzuhören, die reden und reden und reden.“ Riccardo Specht: „Ich glaube, dass es für Jugendliche wichtigere Dinge gibt als Politik.“ Ann-Katrin Pfänder: „Es kommt immer ziemlich trocken rüber und ist nicht interessant genug für Jugendliche, nur die Fakten und nichts Witziges drumrum.“ Bernd Amos: „Im Juli 2017 war ich mit meiner Klasse in Berlin bei dem Bundestagsabgeordneten Rainer Arnold. Der Sozialdemokrat hat das ungefähr so erklärt, dass wir in Deutschland ein stabiles, seit Jahren verlässliches, Regierungssystem haben.

Da gibt es nichts Aufsehenerregendes, große Skandale oder Benachteiligungen und Einschränkungen von Grundrechten wie in anderen Ländern und oft reagiert oder interessiert man sich ja erst, wenn man sich selbst benachteiligt fühlt.“

Was könnte denn dazu beitragen, dass Jugendliche sich mehr für Politik interessieren?

Isabella Nuding: „Wenn man mehr Themen ansprechen würde, die im derzeitigen Gespräch sind.“ Riccardo Specht: „Vielleicht mehr Engagement für Jugendliche, zum Beispiel Jugendhäuser und öffentliche Plätze.“ Ann-Katrin Pfänder: „Die Formulierung könnte interessanter und witziger geschrieben werden.“ Bernd Amos: „Ich glaube, hilfreich wären mehr Begegnungen und Gespräche von Jugendlichen mit Politikern. Aber auch Fernsehsendungen, die sich gezielt an Jugendliche richten. Es gibt ja auch viele Erwachsene, die die ,Tagesschau‘ nicht verstehen.“

Was denken Sie/denkst du, wie Politikunterricht gestaltet werden sollte, sodass er für Schüler interessant ist?

Isabella Nuding: „Die Schüler viel selbst ausprobieren lassen mit Demokratie, Selbstgestaltung und Klassenrat.“ Riccardo Specht: „Wenn man mehr über vergangene Taten spricht. Denn wenn man über die Zukunft spricht, weiß man nicht genau, was passiert.“ Ann-Katrin Pfänder: „Mehr Humor und weniger langgezogen.“ Bernd Amos: „Er sollte handlungsorientiert sein. Die Schüler können so zum Beispiel in einer simulierten Bundestagswahl selbst wählen und schauen, was rauskommt.“

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