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Gute Noten für die neugierigen Schüler

Delegation der Geschwister-Scholl-Realschule war zu Gast bei einer Pressekonferenz mit KSK-Chef Burkhard Wittmacher

Gruppenbild mit Vorstandschef Burkhard Wittmacher (Mitte): Die Klasse 8d der Geschwister-Scholl-Realschule mit Lehrern im Hause der Nürtinger Kreissparkasse. Foto: aw

Burkhard Wittmacher, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, stellte sich gestern im Rahmen einer spannenden Schülerpressekonferenz im Fritz-Ruoff-Saal der Kreissparkasse den Fragen der Klasse 8d der Nürtinger Geschwister-Scholl-Realschule.

NÜRTINGEN. Bestens vorbereitet zeigten sich die Schüler gestern Morgen, als vor ihnen auf dem Podium der Bankchef Platz nahm. Etliche Fragen hatten sie mit ihrer Lehrerin Anja Henzler vorbereitet. Ganz im Stile der großen Journalisten. Dafür bekamen sie am Ende von Burkhard Wittmacher gute Noten. Vor allem eine Schülerin, die, nachdem der vorbereitete Fragenkatalog abgearbeitet war, noch ein ganzes Feuerwerk spontaner Fragen zu bieten hatte. Das war auch gut so. Denn es ist ja bekannt: Die Antworten können nur so gut wie die Fragen sein.

Die guten Fragen wurden freilich durch die Antworten des Mannes auf dem Podium veredelt. Ehrlich stand er Rede und Antwort. Versuchte auch komplizierte Sachverhalte anschaulich zu erklären. Manchmal staunte Wittmacher auch über das Fachwissen von so manchem Achtklässler.

Verschiedenste Themenbereiche wurden abgedeckt. Los ging es mit der Frage nach dem Werdegang. Wittmacher berichtete unter anderem vom Studium im In- und Ausland – wie im britischen Oxford – und auch von verschiedenen Arbeitsstellen – zum Beispiel auch in den USA. Den typischen Tag eines Vorstandsvorsitzenden schilderte er dann als einen Tag mit vielen Besprechungen. Abends kommen oft Termine dazu.

Vorstandssitzungen gibt es gewöhnlich einmal in der Woche. Die sind nicht öffentlich. Und die Tagesordnung liegt meistens nur digital vor. Die Frage nach der schwierigsten Aufgabe eines Bankchefs empfand er ganz aufrichtig als sehr spannende Frage. Alle davon zu überzeugen, dass man nun eine gute Lösung gefunden habe, an die sich alle halten müssten, das sei oft schwer. Ein Realschüler wollte ganz konkret wissen, was mit seinem Geld geschehe, wenn er etwas einzahle. Wittmacher erklärte den Unterschied von Buch- und Bargeld. Von letzterem hat die KSK gerade einmal 50 Millionen Euro. Hört sich nach viel an, aber wenn man daran denkt, dass bei der Bank sechs Milliarden angelegt sind, relativiert sich das wieder.

Auch eine Bank kann pleitegehen

Wittmacher erklärte den Schülern auch, dass eine Bank mit dem Zinsüberschuss ihr Geld verdient. Dazu muss der Zinssatz für verliehenes Geld natürlich höher sein als der für bei der Bank angelegtes. Tja, und auch eine Bank könne pleitegehen, räumte er auf Nachfrage ein. Er berichtete vom Crash von 2008 und der Pleite der Lehman Brothers. Die Kreissparkasse sei aber sehr vorsichtig. Eine Pleite werde ihr nicht passieren. Ein „Bank run“, wenn Sparer alle wegen eines Vertrauensverlustes ihr Geld abheben wollten, sei eine große Gefahr für eine Bank.

Tatsächlich gab es im Bereich der Kreissparkasse auch schon Raubüberfälle in den letzten Jahren. „Wir sind dagegen versichert“, berichtete Wittmacher auf Nachfrage. Und man habe gute Sicherheitsvorkehrungen – die der Chef aus verständlichen Gründen nicht erläuterte. Der psychische Schaden für überfallene Mitarbeiter sei aber groß.

Zufrieden sei er mit seiner Arbeit, ja: „Es macht mir viel Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten und zu gestalten.“ Ein guter Vorstandschef müsse natürlich fachlich gut sein, er müsse aber auch in die Zukunft blicken können, Mut für Entscheidungen haben und ein gutes Vorbild sein, erklärte er den neugierigen Nachwuchsjournalisten. Er empfinde zumeist nur positiven Stress.

Wichtig für die Berufswahl sei es, einen Job zu ergreifen, der einem Spaß macht, gab er den Schülern mit auf den Weg. Und davor ist natürlich ein gutes Abschlusszeugnis wichtig. Das schaue er sich als Chef bei Bewerbungen nämlich durchaus an.

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