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Schwartz will Bürgermeister werden

Der 32-jährige Diplom-Verwaltungswirt hat gestern seine Bewerbung auf die Stelle des Ersten Beigeordneten abgegeben

Ortsvorsteher Schwartz bewirbt sich für das Amt des Nürtinger Bürgermeisters. Foto: privat

Drei Wochen nach der Trauerfeier für die verstorbene Bürgermeisterin Claudia Grau hat die Stadt Nürtingen die Stelle neu ausgeschrieben. Gestern ging die erste Bewerbung ein: Bernd Schwartz, Ortsvorsteher in Hardt, Neckarhausen und Reudern, möchte Erster Beigeordneter der Stadt Nürtingen werden.

NÜRTINGEN. Bis zum 10. März haben Kandidaten die Möglichkeit, sich auf die Stelle des Ersten Beigeordneten der Stadt Nürtingen (mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister) zu bewerben. Gleich am Tag der Stellenausschreibung hat Bernd Schwartz seine Bewerbung in den Rathaus- Briefkasten geworfen. Der 32-jährige Diplom-Verwaltungswirt ist CDU-Mitglied und seit fast sieben Jahren Ortsvorsteher von Hardt und Neckarhausen. Vor drei Jahren hat er die Aufgaben des Ortsvorstehers auch für den Stadtteil Reudern mit übernommen.

Bernd Schwartz ist in Wolfschlugen aufgewachsen, besuchte die Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen und studierte an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Ludwigsburg. Seine erste Stelle trat der Diplom-Verwaltungswirt im September 2009 beim Landratsamt Esslingen als Tourismusförderer an. Im Frühjahr 2011 bewarb er sich bei der Stadt Nürtingen als Nachfolger von Ortsvorsteher Willi Knapp. „In den vergangenen Jahren konnte ich als Ortsvorsteher wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung und den Mitgliedern der Ortschaftsräte und des Gemeinderats sowie in besonderem Maße mit den Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern von Vereinen, Kirchen, Organisationen und Initiativen sammeln und Kontakte knüpfen“, so Schwartz. Die Stadtverwaltung Nürtingen sei für ihn nicht nur Arbeitsstelle und berufliche Station, vielmehr sei die Stadt Nürtingen mit ihrem breiten kulturellen Angebot und der Vielfalt an Vereinen für ihn und seine Frau auch private Heimat geworden.

Der 32-Jährige will die von Claudia Grau begonnenen (Groß-)Projekte in den kommenden Jahren abschließen. Dazu zählt für ihn das unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitete Integrierte Stadtentwicklungskonzept, die Ortsentwicklungskonzepte oder der Quartierentwicklungsprozess „Klein-Tischardt“. Veränderte Anforderungen der Bürger an ihre Heimatstadt Nürtingen gelte es frühzeitig aufzugreifen und gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Gemeinde- und Ortschaftsräten und der Bürgerschaft weiterzuentwickeln.

Wohnortnahe Betreuungsmodelle für die Bedürfnisse der Familien

Mit Nachdruck will Schwartz, sollte er vom Nürtinger Gemeinderat zum Ersten Beigeordneten der Stadt Nürtingen gewählt werden, Betreuungsangebote ausbauen. Angefangen von der Kernzeitbetreuung, über flexible Betreuungszeiten in den Kindergärten bis hin zum Ganztagsangebot mit Mittagessen in den Schulen. „Mein Ziel ist, jeder Familie ein wohnortnahes und auf ihren Bedarf zugeschnittenes Betreuungsmodell anzubieten“, so der Ortsvorsteher von drei Nürtinger Stadtteilen.

Nach der Gründung des Stadtsportverbands sieht Schwartz die Notwendigkeit, auch das Sportstättenentwicklungskonzept aus dem Jahr 2007 fortzuschreiben. Den Fokus möchte er auch auf die Neubewertung des Bürgerengagements beziehungsweise der Bürgerbeteiligung legen. „Aus der geänderten Diskussionskultur müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden“, betont Schwartz. „Die Bürger müssen frühzeitig informiert und am Entscheidungsprozess beteiligt werden.“ Dem Engagement von Vereinen, Kirchen und vielen weiteren Akteuren räumt er einen hohen Stellenwert ein, „das muss gepflegt und gefördert werden“. Handlungsmöglichkeiten sieht er auch im Aufgabenspektrum des Ordnungsamts. Beispielhaft nennt er die Weiterentwicklung des ÖPNV. Im Hinblick auf eine immer älter werdende Gesellschaft und eine teilweise Verschlechterung der örtlichen Infrastruktur sei eine gute Taktung und ein weitverzweigtes Streckennetz zunehmend wichtiger.

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