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Digitales ÖPNV-Ticket

Herr Gastel, Verkehrsminister Dobrindt plant bis 2019 ein einheitliches digitales Ticketsystem für den öffentlichen Nahverkehr. ÖPNV-Nutzer sollen in nahezu allen deutschen Städten mit elektrischen Chipkarten oder einer Smartphone-App Fahrscheine bezahlen können. Wie konkret sind diese Pläne?

Der Bundesverkehrsminister hat für dieses Projekt 2017 erstmals Geld in den Bundeshaushalt eingestellt, um die Zusammenarbeit der Verkehrsbetriebe zu verbessern. Ziel ist es, ab 2019 die Papiertickets abzuschaffen. Das Problem ist, dass jeder Tarifverbund ein eigenes System hat. Bestes Beispiel sind der VVS im Raum Stuttgart und der Verkehrsverbund Naldo, der Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau, der hinter Bempflingen beginnt. Fährt man in beiden Tarifzonen, muss man zwei Tickets kaufen. Ein anderes Beispiel: Bei Familien, die mit Kindern den ÖPNV nutzen, sind die Kinder bisher nicht in allen Verbundsystemen bis zum gleichen Alter kostenlose Mitfahrer. Wünschenswert ist es auch, mit der elektronischen Chipkarte oder der Smartphone-App neben der Fahrkarte auch ein Carsharing-Auto, Taxi oder Leihfahrrad buchen zu können. In den Jahren 2017 und 2018 sollen zwölf Projekte mit insgesamt 16 Millionen Euro gefördert werden

Jüngere Menschen nutzen ja heute schon diese Optionen. Doch was ist mit den Senioren, die gar kein Smartphone haben oder haben wollen? Wird es neben den digitalen Tickets auch noch Papiertickets geben?

Nach dem, was man hört, soll es ab dem Jahr 2019 keine Papiertickets mehr geben. Ich plädiere allerdings dafür, die Papiertickets nicht sofort abzuschaffen, sondern erst nach einer Übergangszeit. Irgendwann wird jedoch der Zeitpunkt der Umstellung kommen.

Chipkarten sind ja bereits bei vielen Verkehrsbetrieben, beispielsweise beim VVS, im Einsatz, derzeit für Abonnenten. Hat man schon Erkenntnisse über die Datensicherheit?

Der Datenschutz muss bei dieser Form des Ticketkaufs höchste Priorität haben. Die für die Abrechnung notwendigen Daten müssen sofort nach der Abrechnung gelöscht werden. Es darf auch keine personalisierte Werbung oder Datenverkauf geben. Dies sind für mich die Grundvoraussetzungen für die Umstellung.

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