Licht der Hoffnung

Für die vielen Ideen zu wenige Fahrzeuge

Licht der Hoffnung: Für ihre Seniorengruppe möchte die Behindertenförderung Linsenhofen einen Minivan anschaffen

Die Senioren aus dem BFL-Wohnheim in Linsenhofen unternehmen gerne Ausflüge – hier zum Weihnachtsmarkt in Schorndorf. Fotos: pm

Sechs Projekte werden in dieser 27. Saison unserer Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ bedacht. Auf ein hohes Spendenaufkommen hoffen unter anderem die Verantwortlichen der Behinderten-Förderung Linsenhofen (BFL). Sie wollen ein neues Transportfahrzeug anschaffen, um mit den Senioren noch häufiger Ausflüge unternehmen zu können.

FRICKENHAUSEN. Die Freude ist groß gewesen bei der Behinderten-Förderung Linsenhofen, als der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) entschieden hatte, im Landkreis Esslingen im Rahmen der Eingliederungshilfe das Projekt „Inklusive Senioren Tagesstruktur“ (IST) drei Jahre lang zu fördern. Ziel des Projektes ist es, vom Oktober 2016 bis September 2019 Senioren mit und ohne Behinderung zusammenzuführen durch Kooperationen mit Gemeinden, Kirchen, Vereinen und örtlichen Pflegestützpunkten – bei gleichzeitigem Ausbau ehrenamtlicher Arbeit.

Die aus Linsenhofen stammende Projektverantwortliche Andrea Bachert, die im Wohnheim der BFL tätig ist, hat sich sogleich an die Umsetzung gemacht und mehrere regelmäßige Aktionen in Gang gesetzt. So wird den neun behinderten Seniorinnen und Senioren, die im BFL-Wohnheim leben, einmal im Monat ein Tagesausflug angeboten. An diesem dürfen stets auch nicht behinderte Seniorinnen und Senioren teilnehmen. „Es erfolgt eine Einladung über das Gemeindeblatt und wir sprechen die Leute zusätzlich bei den Seniorennachmittagen und beim Seniorensport an“, erzählt Andrea Bachert, die nach ihrer Einschätzung allein ein Viertel ihrer Arbeitszeit dem IST-Projekt widmet.

Die Ausflüge organisiert stets einer von derzeit insgesamt sieben Ehrenamtlichen, deren Anzahl sich gerne noch steigern darf. „Ohne die Ehrenamtlichen könnten wir vieles nicht gestalten.“ Die Ausfahrten führten bisher unter anderem zum Mercedes-Benz-Museum, zum Planetarium, im Sommer zu einer Grillstelle im Grünen, zum Weihnachtsmarkt nach Schorndorf, nach Bad Urach, nach Tripsdrill und nach Metzingen. Für dieses Jahr sind bereits Ausflüge in die Wilhelma, zum Landesmuseum und zur Staatsgalerie geplant. Inklusive Begegnungen der Senioren gibt es auch regelmäßig bei der Mithilfe bei der Vesperkirche in Nürtingen, beim kreativen Arbeiten im „Haus der Begegnung“ – dort wird gemeinsam gemalt, gebastelt, gestrickt und gehäkelt – sowie bei gemeinsamen Kulturausflügen mit dem Seniorenforum Frickenhausen, der Teilnahme am Seniorennachmittag in Linsenhofen und bei der Seniorensportstunde mit anschließendem Mittagessen im evangelischen Gemeindehaus Linsenhofen. Alle 14 Tage wird in Frickenhausen zudem gemeinsam Boule gespielt.

„Wir haben immer wieder neue Ideen und Visionen“, stellt Andrea Bachert fest. Das Problem ist allerdings, dass für die Aktionen mitunter ein Fahrzeug am Standort Linsenhofen fehlt. „Unsere Autos sind einfach zu knapp.“ Für einen Ausflug werde der für Rollstühle geeignete Bus benötigt und zusätzlich ein weiteres Fahrzeug. „Ganz spontan irgendwo hinfahren ist derzeit nicht möglich. Es muss alles lange vorher abgesprochen werden“, erzählt Andrea Bachert. Denn auch für Arztbesuche würde inzwischen fast schon täglich ein Fahrzeug benötigt.

Die Inklusionsaktionen sollen auch nach dem Projektende weitergehen

„Es sind so viele Wege, die ohne Auto nicht machbar wären. Wenn wir noch ein zusätzliches Fahrzeug hätten, könnten wir auf die Ausflüge auch noch mehr Senioren mitnehmen.“ Das Fahrzeug der Wahl steht schon fest. Ein Minivan VW Caddy mit sieben Sitzplätzen soll es sein, im Wert von 27 000 Euro.

Insgesamt ist die Behinderten-Förderung Linsenhofen nicht nur für Senioren da, sondern für geistig behinderte Menschen jeden Alters, wobei sie sich um Freizeitangebote, Wohnangebote und Arbeitsangebote kümmert, fasst Adrian Becker vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit zusammen, der in der BFL-Verwaltung in Oberboihingen tätig ist. Insgesamt begleite die BFL 230 Menschen mit Behinderung. Zu diesem Zweck sind 180 Mitarbeiter beschäftigt.

Die nun angestoßenen Inklusionsaktionen wolle sie gerne auch nach dem Ablauf der drei Jahre des IST-Projektes weiterführen, sagt Andrea Bachert.

Zweimal waren die Verantwortlichen der Behinderten-Förderung bei Konzerten des Festivals der Hoffnung im Einsatz. Am Sonntag bei Gankino Circus in Frickenhausen und zuvor am 10. Dezember bei der Veranstaltung „Whisky and Music“ haben sie den Saal bestuhlt und den Getränkeverkauf übernommen.

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