Licht der Hoffnung

Crossover in atemberaubendem Tempo

Licht der Hoffnung: Die Franken von Gankino Circus lassen einen fulminanten Abschluss des Festivals in Frickenhausen erwarten

Eine der sechs Veranstaltungen des Festivals der Hoffnung steht noch aus. Und der Abschluss der 27. Saison unserer Weihnachtsaktion verspricht fulminant zu werden. Denn an diesem Sonntag um 18 Uhr werden vier Männer aus Franken unter dem Namen „Gankino Circus“ in Frickenhausen mit ihrem neuen Programm „Die Letzten ihrer Art“ auftreten.

FRICKENHAUSEN. Was hinter dem Namen „Gankino Circus“ steckt, haben die Musiker, die alle aus dem westmittelfränkischen 5500-Einwohner-Ort Dietenhofen (Landkreis Ansbach) stammen, kürzlich in einem Fernsehinterview erklärt. Gankino sei ein mazedonischer Tanz, mit dem die Musiker ihre Auftritte normalerweise starten, und „wer unser Konzert sieht, weiß warum es Circus heißen muss“. Bunt und lustig geht es stets bei den Gastspielen der vier fränkischen Männer zu. Da sind schon mal Töne dabei, die an ein Clownorchester erinnern, aber auch Ansagetexte, die der hohen Kunst des witzigen Kabaretts gerecht werden. Selbst bezeichnen die vier Männer ihre Werke als „fränkische Volksmusik“ mit Einflüssen aus der Ukraine, aus Serbien, aus Kasachstan, aus Kirgistan, aus Armenien, aus Georgien, aus Italien und aus Frankreich. Heraus kommt bei humorvollen deutschen Texten stilistisch ein ganz neues wildes Crossover, das aber stets begeisterte Zuhörer zurücklässt. Dabei wird mit Saxophon, Akkordeon, Xylophon, Gitarre und Schlagzeug musiziert – und das mitunter in einem atemberaubenden Tempo.

Schon lange nicht mehr nur in der fränkischen Heimat der Musiker, sondern auch von Berlin bis Wien sind die Auftritte von Gankino Circus inzwischen äußerst beliebt. Die Dietenhofener sind nicht nur schon mehrmals im Fernsehen präsent gewesen. Sie haben inzwischen auch ihr drittes Studioalbum und mehrere Musikvideos veröffentlicht. Und bei den Konzertveranstaltern sind Gankino Circus so gefragt, dass sie für das Jahr 2018 schon fast komplett ausgebucht sind.

Das neue Programm „Die Letzten ihrer Art“ wird in Frickenhausen sogar noch vor der „Frankenpremiere“ von Gankino Circus gezeigt, die am 26. Januar in Fürth sein wird. In ihrem Programm werden die vier virtuosen Musiker, die zugleich begnadete Geschichtenerzähler und kauzige Charakterköpfe sind, ein hinreißend verqueres Bühnengeschehen, handgemachte Musik und eine große Portion provinziellen Wahnsinn darbieten, heißt es in einer Ankündigung. Wie schon beim Vorgänger-Programm „Irrsinn und Idyll“ seien auch im neuen Bühnenstück wieder „rasante Melodien, schräger Humor und charmante Bühnenfiguren die zentralen Zutaten des einzigartigen Konzertkabaretts – ein Genre, das die Ausnahmekünstler aus dem fränkischen Dietenhofen nicht nur erfunden, sondern mittlerweile zur kultverdächtigen Kunstform erhoben haben“.

Halsbrecherische Akrobatik und Bohrmaschinen-Sirtaki

In Frickenhausen bieten sie am Sonntag außergewöhnliches Konzertkabarett: Gankino Circus mit (von links) Johannes Sens, Maximilian Eder, Simon Schorndanner und Ralf Wieland. pm

Im Zentrum stehen das von schrägen Gestalten bevölkerte Örtchen Dietenhofen und die vier Protagonisten, die das Publikum durch den Abend begleiten. Da ist der Sänger, Saxophonist und begehrteste Junggeselle Dietenhofens: der elegante Arztsohn Dr. Simon Schorndanner junior. Auch der Bäckersbub und Percussionist Johannes Sens sowie Maximilian Eder aus der traditionsreichen Dynastie der Eders geben sich die Ehre. Und Gitarrist und Gruppenleiter Ralf Wieland spinnt mit seinen skurrilen Geschichten den roten Faden, der sich durch das außergewöhnliche Bühnengeschehen zieht.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichten ist das Dietenhofener Wirtshaus „Zur heiligen Gans“. Das wird nicht nur von den vier Künstlern frequentiert, sondern auch von anderen illustren Gästen: So reist der völlig entnervte Florian Silbereisen zu einem Kuraufenthalt ins beschauliche Dietenhofen – und wird prompt von Gankino Circus in die Geheimnisse des fränkischen Yogas eingeweiht. Natürlich dürfen auch eine tragische Liebesgeschichte, halsbrecherische Akrobatik und ein Bohrmaschinen-Sirtaki nicht fehlen. Und was hat die Heiligsprechung des Dorfwirts mit dem Rücktritt von Papst Benedikt zu tun? Das ist nur eines der vielen Geheimnisse, die im Laufe des Abends gelüftet werden.

Neben den schelmischen Anekdoten spielt die Musik eine zentrale Rolle im Programm. Die selbst geschriebenen Songs der vier studierten Musiker bilden nicht nur den musikalischen Rahmen des Bühnengeschehens, sondern sind wesentlicher Teil der Handlung: Sie erzählen ihre eigenen Geschichten und geben jedem Protagonisten Raum, sich auf seine ganz individuelle Art und Weise in die Herzen der Zuschauer zu spielen.

Die Musik der vier Franken, die schon seit ihrer frühen Jugend zusammen musizieren, ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat. Und an die Heimat anderer Menschen. Denn das musikalische Spektrum ihrer Lieder reicht weit hinaus über die bayerischen Grenzen. Regie geführt hat Mathias Repiscus – seines Zeichens Schauspieler, Kabarettist und Chef der Würzburger Bühne „Bockshorn“.

Karten für die sechste und somit letzte Veranstaltung der 27. Saison des Festivals der Hoffnung gibt es im Vorverkauf im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung, Am Obertor 15, oder an der Abendkasse. Gankino Circus spielt an diesem Sonntag ab 18 Uhr in der Festhalle im Erich-Scherer-Zentrum, Fröbelstraße 2, in Frickenhausen.

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