Leserbriefe

Verkehrsprobleme werden nicht gelöst

Raimund Popp, Nürtingen. Zum Artikel „Der Sieger kommt aus der Schweiz“ vom 20. September. Bevor die Umsetzung der Bahnstadt beginnt, muss der Kreuzungsknoten beim Amtsgericht nachweislich gelöst werden. Eine kleine Übersicht zum Plan der Bahnstadt: alle östlichen Häuser direkt an den Bahngleisen werden abgerissen und durch eine neue Plochinger Straße ersetzt. Die Bahnhofstraße wird halbiert und das Holzher-WLZ-Areal wird mit Wohnungen und Büros bebaut. Ich finde den empfohlenen Plan zur Bahnstadt sehr gut, aber mit dem Beginn der Umsetzung wird der Verkehr vom Bahnhof auf die andere Seite der Bahngleise zur Plochinger Straße verlegt.

Und das bedeutet vom ersten Tag bis 40 Jahre massiven Rückstau an der Einmündung zur Neuffener Straße. Für die Bewohner ist das ein echtes Chaos und tägliches Ärgernis. Dabei hat eine einzige externe Person per Dekret und Gusto definiert, dass die Kreuzung vor dem Amtsgericht eine Verlagerung des Verkehrs mitmacht. Niemand hinterfragt diese Aussage aus Stuttgart. Dabei erlebt jeder Bewohner in der Stadt in den letzten Monaten und Jahren, dass die Kreuzung, Straße und Ampel in dieser Form eben nicht dafür ausgelegt sind. Zudem hat auch ein genialer neuer Verkehrsleitrechner mit exakten Programmen keine Abhilfe geleistet. Und der Plan und die Vision der Bahnstadt Nürtingen macht nun genau Folgendes: erst findet die Verkehrsverlagerung statt, weil das nichts kostet, bebaut den subventionierten Nordteil und dann kümmern wir uns nach 40 Jahren um den visionären Teil ganz unten auf der Karte.

Meine Forderung ist nun: bevor die Bagger im Norden sinnvoll rollen, müssen die Probleme der Einmündung an der Neuffener Straße 1 nachweislich behoben werden. Übrigens kann dabei auch die Vision angeknüpft werden, dass auch die Neuffener Straße komplett verlagert wird zu den Bahngleisen in Richtung Neuffen. Leider ist genau hier im Plan zur Kreuzung ein neuer Gebäudekomplex eingebaut, welcher die Lösung verhindern wird. Mutig zu sein heißt für mich nicht nur bezuschusste Sanierungsgebiete zu beplanen und schöne Stadt-Portfolios zu verkaufen, sondern vor Beginn auch passende Grundlagen zu schaffen.

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