Leserbriefe

USA, Russland und die Wahrheit

Hartmut Schewe, Neuenhaus. Zum Artikel „USA: Putin befahl Wahlbeeinflussung“ vom 7. Januar. Wenn es darum geht, Russland im Allgemeinen und Putin im Besonderen zu diskreditieren, ist den zuständigen US-Regierungskreisen und -Behörden inzwischen kein Mittel zu schäbig. Und sei es noch so leicht zu durchschauen. Der zum Kalten Krieger mutierte Friedensnobelpreisträger Obama lässt inzwischen keine unbewiesene oder erfundene Unterstellung aus, gibt den großen Maxe und führt mehr Kriege in Übersee als jeder seiner Vorgänger. Das hat wohl mit dem Frust darüber zu tun, dass er kein einziges seiner Ziele erreicht hat. Sogar das KZ Guantanamo auf Kuba, diesen rechtsfreien Raum von Willkür und Folter, konnte er nicht auflösen!

Die neueste Sau, die durchs Dorf getrieben wird, ist der angeblich von Putin höchstselbst angeordnete Hackerangriff auf die Demokratische Partei und die US-Demokratie (oder das, was von ihr übrig ist). Da fällt auf, dass immer nur von „Überzeugung“, „Einschätzung“, „für den Urheber hält“, „annimmt“ und ähnlichen, sinnentleerten Floskeln die Rede ist.

Es drängt sich zwingend der Verdacht auf, die USA möchten ein ähnliches Fiasko vermeiden wie mit dem angeblichen „Tonkin-Zwischenfall“ (Vietnamkrieg) oder den gefälschten Satellitenfotos, mit denen der Irakkrieg gerechtfertigt wurde. Beide „Beweise“ stellten sich als Produkt der US-Geheimdienste heraus. So ist auch die häufig kolportierte Behauptung höchst fragwürdig, die Russen hätten mittels illegaler Milizen und sogar mit eigenen Truppen im Donbass den Krieg vom Zaun gebrochen. Der Westen ist dafür jeden Beweis schuldig geblieben. Umgekehrt gibt es eine ganze Reihe von Belegen und Indizien dafür, dass es mittels der Kiewer Regierung genau umgekehrt ist.

Dafür sprechen auch die Interessenlagen Russlands beziehungsweise der USA, die gegensätzlicher nicht sein können. Die Russen haben größtes Interesse am Frieden, die USA brauchen ein Feindbild, um ihre irrsinnige Rüstung, die weltweit geführten völkerrechtswidrigen Kriege und die damit verbundenen atemberaubenden Kosten begründen zu können. Tatsächlich sind die USA de facto bankrott, wären sie eine Firma, würden sie von keiner Bank auch nur einen lausigen Cent bekommen.

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