Leserbriefe

Tempo 30: Die Mittel genau abwägen

Axel Krämer, Nürtingen. Zum Artikel „Tempo 30 in der Kirchheimer Straße“ vom 20. Dezember. Herzlichen Dank, dass Herr Sincu hier die andere Seite vertritt. Ich habe volles Verständnis für die Anwohner, wenn die Lärmbelästigung und Sicherheit im Vordergrund stehen. Jedoch aus diesem Anliegen heraus die Tempo-30-Zone als Allheilmittel und einziger Weg zu beschreiten ist mir zu kurz gedacht.

Lärmbelästigung kann differenziert und die Maßnahmen zur Minderung spezifiziert auf Quellen zugeordnet werden (Beispiel Lkw-Durchgangsverkehr, Fahrbahnbeschaffenheit und so weiter.) Auf der anderen Seite hat die Allgemeinheit auch einen Anspruch auf ihren Willen. Dazu gehört eine funktionierende Infrastruktur und eben auch ein Verkehrsfluss. Dieser ist in Nürtingen durch die geografische Lage bereits nachhaltig beeinflusst. Deshalb wünsche ich mir von unserer Politik hier maßvolle Einschränkungen auf den Einzelnen und eine Abwägung der Mittel mit dem Blick auf die Gesamtheit. Dazu benötigt es einen offenen und sachlichen Umgang in der Diskussion, aber auch die Bereitschaft, die Argumente gegenseitig anzuhören, zu respektieren und offen für eine Positionsänderung zu sein.

Herr Sincu hat mit seiner Initiative wirkungsvoll gezeigt, dass auch andere Positionen zu einer Frage durchaus ihren Platz finden können.

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