Leserbriefe

Sozialdemokraten am Nasenring

Lothar Roß, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Mitgift mit Gift“ vom 30. November. Landwirtschaftsminister Schmidt hat sich mit seiner Glyphosat-Aktion nach Gutsherrenart selbst disqualifiziert. Dass Frau Merkel es nicht gewagt hat, die einzig mögliche Konsequenz einer sofortigen Entlassung zu ziehen, zeigt ihre Schwäche. Kein Chef eines mittelständischen Unternehmens hätte sich so vorführen lassen.

Unterdessen brüstet sich Herr Schmidt auf allen Fernsehkanälen mit seiner Heldentat als aufrichtiger Politiker mit Rückgrat. Er schwadroniert, das Bundesamt für Risikobewertung (BFR) habe die Ungefährlichkeit von Glyphosat untersucht und bestätigt. Kein Wort davon, dass das angeblich unabhängige BFR überhaupt keine eigenen Untersuchungen durchgeführt hat, sondern nachweislich seitenweise beim Hersteller Monsanto Texte abgekupfert hat und als eigenes Gutachten ausgibt. Dieses „Gutachten“ ist die Grundlage für die Weiterzulassung von Glyphosat. In welcher Bananenrepublik leben wir eigentlich? Mit dieser Aktion wurde natürlich auch der zukünftige Wunschpartner SPD vorgeführt. Aber auch das ist ihm völlig egal. Er weiß ja, mit wem er es machen kann. Wie kann sich die SPD so etwas bieten lassen und Koalitionsverhandlungen führen, ohne auch noch den allerletzten Rest an Glaubwürdigkeit zu verlieren? Wenn sie nicht zumindest ein nationales Glyphosat-Verbot, wie es zum Beispiel Frankreich plant, durchsetzen kann, hat sie schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen verloren. Auf eine SPD, die sich so am Nasenring vorführen lässt, kann man verzichten.

Zur Startseite