Leserbriefe

Quo vadis, Deutschland ?

Gerhard Herbst, Nürtingen. Zum Artikel „Alle sechs auf einen Streich“ vom 30. Januar. In der Talkrunde „Treffpunkt Foyer“ am 24. Februar werden nun auf Einladung der Stuttgarter Nachrichten die sechs maßgeblichen Parteien der anstehenden Landtagswahl gemeinsam diskutieren. Im Vorfeld hatte Ministerpräsident Kretschmann mehrmals geäußert, nicht mit Parteien, die rechtspopulistische Inhalte vertreten, gemeinsam aufzutreten. Nun hat er seine Meinung zu diesem Thema geändert.

Wieso konnte die sogenannte rechtspopulistische Partei so stark werden? Einer der wesentlichen Gründe dafür dürfte in der jahrelang praktizierten Multikulti-Träumerei der Grünen zu finden sein. Zu deren Gedankengut möchte ich auf drei frühere Zitate von heute führenden grünen Politikern aufmerksam machen, zum Beispiel auf den Wunsch der Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth zum Tag der Deutschen Einheit: „Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen“ (Welt am Sonntag vom 6. Februar 2005). Oder auf die Feststellung des Bundesvorsitzenden der Grünen Cem Özdemir: „Was unsere Urväter vor den Toren Wiens nicht geschafft haben, werden wir mit unserem Verstand schaffen“ (FOCUS vom 14. September 1998) und auf seine Prophezeiung: „In zwanzig Jahren haben wir eine grüne Bundeskanzlerin, und ich berate die türkische Regierung bei der Frage, wie sie ihre Probleme mit der deutschen Minderheit an der Mittelmeerküste in den Griff bekommt“ (Der Tagesspiegel vom 16. April 2009).

Heute betrachtet sind die grünen Multikulti-Fans ihrem Ziel schon beträchtlich näher gekommen. Und wenn es mit der Einwanderung so weitergeht wie bisher, sind bis 2020 eine zweistellige Millionenzahl an Muslimen in Deutschland durchaus realistisch. Es wird sich mir nie erschließen, warum die CDU und die christlichen Kirchen diesen Trend so massiv unterstützen. Erhoffen sie sich etwa, hier ergäben sich dankbare Wählerstimmen oder es ergäbe sich Missionierungspotenzial?

Prinz Eugen von Savoyen hat 1697 vor Wien die Ausbreitung des Osmanischen Reiches beendet, was immerhin 318 Jahre gehalten hat. Prinz Eugen würde sich heute im Grab umdrehen, wenn er erleben müsste, wie Frau Merkel im letzten Jahr eine Wanderungsbewegung ausgelöst hat, die alle bisherigen übertroffen hat und die auch dieses Jahr unkontrolliert und unreguliert weiterhin über uns hereinflutet.

Außer ihrer Bob-der-Baumeister-Parole „Wir schaffen das“ hat Frau Merkel keine Alternative zu bieten, nur Achselzucken mit dem Hinweis auf eine nicht vorhandene europäische Lösung.

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