Leserbriefe

Putin und die Sanktionen

Stefan Kromer, Wendlingen. Zum Leitartikel „Russland macht Angst“ vom 19. August. Den Kommentar von Christoph Reisinger empfinde ich als blanken Zynismus. Herr Reisinger wirft dem russlandverstehenden Teil der deutschen Gesellschaft abenteuerliche Geschichtsdeutelei vor. Selbst suggeriert er, dass Russland im Jahr 2008 gegen Georgien den Krieg begonnen hätte. Natürlich schreibt er das nicht, da er aber nur Russlands Kriegsführung gegen Georgien erwähnt, soll dem Leser sicherlich unterschlagen werden, dass eindeutig Georgien diesen Krieg begonnen hat. Das konnte man zumindest bereits 2009 aus einer EU-Studie erfahren. Richtig lächerlich macht sich Herr Reisinger dann mit dem Herbeifantasieren von Putins neoimperialem Gehabe. Vielleicht würde ja mal ein Blick auf die europäische Landkarte von heute und damals im Kalten Krieg etwas helfen? Vielleicht könnte dann sogar Herr Reisinger erkennen, wer der Aggressor ist und wer wen einkesselt.

Ich für mein Teil kann und will nicht glauben, dass das Baltikum voller Bürger sein soll, die die reale Gefahr nicht erkennen können. Was würde denn der Schutz von NATO-Truppen bringen, wenn dieser Schutz und die ganzen von den USA angezettelten Sanktionen eines Tages zum Krieg gegen Russland führen würden? Ich hoffe, es gibt auch auf dem Baltikum genug Menschen die ahnen, warum die USA im Vorfeld der Pseudorevolution auf dem Maidan fünf Milliarden US-Dollar in Jazenjuk & Co. investiert haben. Wenn man sich mal vor Augen führt, dass die an der Kiewer „Regierung“ beteiligte Swoboda-Partei bis Anfang dieses Jahres noch ihr parteieigenes Institut nach Joseph Goebbels benannt hatte, dann sollte man sich als Deutscher dafür schämen, dass sich Steinmeier und Merkel mit diesen Leuten überhaupt an einen Tisch setzen.

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