Leserbriefe

Nachdenken wäre angemessen

Manuel Werner, Nürtingen. Zum Leserbrief „Entschuldigung wäre angemessen“ vom 13. Dezember. Dass Frau Onalyi sich öffentlich vor ihre Mitarbeiter stellt, ist eine – vom Grundsatz, nicht vom Inhalt her – normale Chefsache, die man von jedem „Vorgesetzten“ erwarten möchte, denn es ist generell gut, wenn ein Chef Mitarbeiter nach außen schützt und nicht allein lässt. Den aktuellen Konflikt will ich nicht anheizen und daher in diesem Leserbrief keinen der leider oft unguten Punkte aus den diversen Veröffentlichungen thematisieren.

Die gemeinsame Schnittmenge sollte das konstruktive Bemühen um Verbesserungen für die Flüchtlinge und bei der Flüchtlingsarbeit und -betreuung sein. Dort ist sicherlich ganz und gar nicht alles ausschließlich hervorragend, ohne Fehl und Tadel, und nicht mehr verbesserungsfähig oder kritikwürdig. Nachdenken, Reflektieren, Lernen aus Geschehnissen, Versäumnissen oder Fehlern halte ich für angemessener als Kritikresistenz, Ignoranz oder simples Stricken an einer Alleinschuld einer anderen Person, das möchte ich hier deeskalierend nebenher ganz allgemein in etliche Richtungen zu bedenken geben.

Doch deswegen greife ich nicht zur Feder. Der Grund meines Leserbriefs ist, dass Frau Onalyi verbreitet, Ragini Wahl schade „zum wiederholten Mal dem Ansehen und der Akzeptanz der Flüchtlinge“, denn das kann man bei allem Diskurs einfach nicht stehen lassen! Diese öffentliche Behauptung ist vom Wahrheitsgehalt so, als wenn man schriebe, der Tag sei die Nacht!

Bei dieser sonnenklaren Tatsache brauche ich gar nicht werten, wie so eine Äußerung darüber hinaus gegenüber einer Frau einzuordnen ist, die bis dato sechsundzwanzig Jahre lang ehrenamtlich und kompetent so viel für das Ansehen und die Akzeptanz und eine verbesserte Situation der Flüchtlinge hier gemacht hat.

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