Leserbriefe

Mehr Transparenz ist dringend notwendig

Dr.-Ing. Friedrich Röcker, Nürtingen. Zum Leserbrief „Schlesierstraße für Einbahnverkehr öffnen“ vom 16. Oktober. Die Entscheidung, das Gewerbegebiet „Großer Forst“ zu realisieren, ist trotz der Appelle von NT14, Sitte und Anstand walten zu lassen und die Entscheidung dem neuen Gemeinderat zu überlassen, vom alten Gemeinderat beschlossen worden. Das dabei schlagende Argument war, dass nach fünf Jahren Diskussion endlich ein Knopf an das Vorhaben gehöre. Der alte Gemeinderat habe die Diskussion geführt, nun werde er auch entscheiden.

Dass im Zusammenhang mit dem „Großen Forst“ die B 313 zeitweise gesperrt werden muss, wurde nie erwähnt, dass die Sanierung der B 313 sich daran anhängt, kam völlig überraschend. Von der Sperrung der B 313 hat der Gemeinderat ebenso wie die Bürger aus der Zeitung erfahren. Der Gemeinderat war in seinen öffentlichen Sitzungen in diese Entscheidung nicht eingebunden und nicht daran beteiligt. Auch wurde in den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats nichts bekannt, was in der nicht öffentlichen Sitzung dazu beschlossen worden wäre. Insofern geht der Appell an die Gemeinderäte, Vernunft walten zu lassen und dem Treiben der Stadtverwaltung ein Ende zu bereiten, ins Leere. Man kann die unterirdische Kommunikation der Stadtverwaltung sicher im Gemeinderat zum Thema machen, alleine, dies wird an der augenblicklichen Situation nichts ändern.

NT14 ist im Wahlkampf nicht mit dem Anspruch angetreten, alle Bürgerwünsche zu erfüllen. Entscheidungen des Gemeinderats zu beeinflussen ist mit vier von 32 Gemeinderäten nur dadurch möglich, dass Mehrheiten gefunden werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist, mehr Transparenz in die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Gemeinderat zu bringen, indem der Stadtverwaltung die richtigen Fragen gestellt und dadurch Entscheidungen auf einer sachlichen Basis gefällt werden. Erste Anzeichen einer Besserung sind zu sehen, aber es ist allen Beteiligten klar, dass dies nicht von heute auf morgen zum Ziel führt, sondern eher ein langer Prozess sein wird.

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