Leserbriefe

Johanneskirche und Wahrhaftigkeit

Wolfgang Keller, Wendlingen. Zum Artikel „In Erde sind mehr Spuren vorhanden“ vom 21. Oktober. Vorausgesetzt die Wendlinger Zeitung hat in ihrem Artikel am Dienstag richtig zitiert, wovon ich ausgehe, zeigt dieser Artikel eindrucksvoll, wie die evangelischen Kirchenvertreter in Wendlingen agieren. In der Predigt von Pfarrer Martin Frey am vergangenen Sonntag stellt dieser eine Sache, wie hier den Abbruch der Johanneskirche, in den überhaupt größtmöglichen Zusammenhang und redet von der Botschaft Jesu Christi ganz allumfassend und schon werden „alle irdischen Orte in ihrer Bedeutung reduziert“. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

Solche Praktiken lernt man schon im ersten Semester eines Rhetorikkurses. Weiter wird darauf hingewiesen, „dass wir gemeinsam mit einem Träger der Behindertenhilfe bauen. Behinderte gehören zu uns und sie gehören in die Mitte“. Hier wird ganz bewusst der Eindruck erweckt, dass nur bei Abbruch der Johanneskirche Behindertenwohnungen auf dem Grundstück möglich sind, was nachweislich falsch ist. Wie methodisch hier von der Evangelischen Kirche vorgegangen wird, zeigt folgende Tatsache: bei der Machbarkeitsstudie des Büros Riehle + Soziierte sind zwei Alternativen untersucht worden.

Die Alternative eins befasst sich mit dem „Umbau der Johanneskirche mit Andachtsraum“, die Alternative zwei befasst sich mit der „Neubebauung mit Gemeinderäumen und einer Einrichtung der Behindertenhilfe“. Bei Variante zwei wird das Grundstück des vorhandenen Pfarrhauses mit in die Planung einbezogen und überbaut, bei der Variante eins bleibt das Pfarrhaus erhalten und dieses Grundstück bleibt hier bei der weiteren Betrachtungsweise außen vor. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. So geht’s nun wirklich nicht!

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