Leserbriefe

Im Christentum verwurzelt?

Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Zum Leserbrief „Wo sollen denn die Menschen hin“ vom 11. Oktober. Auch wenn ich in der „braunen Zeit“ (1934) geboren wurde und diese Zeit noch kennengelernt habe, darf man mir nicht unterstellen, braune Emotionen wecken zu wollen. Was Krieg bedeutet, haben unsere Jahrgänge mit all den damit verbundenen Ängsten, Schrecken, Hunger und Enge erleben müssen und damals gab es keine psychologische Betreuung für Traumatisierte, wie es heute den Flüchtlingen zuteilwird. Diese Leute, die zu uns kommen, die meist viel Geld für Schlepper bezahlt haben, glauben in ein Land zu kommen, in dem Milch und Honig fließen und daher ist deren Erwartungshaltung entsprechend hoch.

Es ist bekannt, dass in den arabischen Ländern, egal ob in Syrien, Libyen oder im Irak, Christen als Ungläubige verfolgt und gefoltert werden. Daher ist es verständlich und akzeptabel, dass sie in christliche Länder flüchten. Kein Verständnis kann ich dafür aufbringen, dass junge Muslime bei uns Zuflucht suchen.

Herr Pfänder führt Deutschland als eine im Christentum verwurzelte Gesellschaft an, ich empfehle ihm dringend, einmal einen Besuch in einem Alten- und Pflegeheim zu machen, um zu sehen, wie diese Gesellschaft mit ihren alten Menschen umgeht. Wo bleibt da die christliche Nächstenliebe und Fürsorge? Ich habe es satt, immer wieder zu lesen und gesagt zu bekommen, „die Jungen müssten für uns Alte zahlen“. Wir Frauen haben unter erschwerten Umständen Kinder großgezogen ohne staatliche Hilfen und ohne ständig nach dem Staat zu schreien. Unsere Nachkommen sind die heutigen Steuerzahler. Weil mich einfach der Artikel des Journalisten Herrn Grabitz über die zu erwartende Konjunkturabschwächung maßlos geärgert hat, weil darin die teure Mütterrente angeführt, aber mit keinem Wort die Kosten für Asylbewerber und Flüchtlinge erwähnt wurden.

Übrigens hat in Deutschland Baden-Württemberg nach den Stadtstaaten, Stand 2012, die meisten Flüchtlinge und Migranten aufgenommen, mit einem Bevölkerungsanteil von 27 Prozent (Stuttgart 38 Prozent). Da darf man doch sagen, jetzt reicht es.

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