Leserbriefe

ICE-Halt Wendlingen für 140 000 Menschen

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „In die Röhre geschaut“ vom 13. Februar. 16 Leser durften „ehrfürchtig“ Brücken, Tunnel und Tübbinge erblicken und sich auf großen Bildern wiederfinden. Imposant – aber es fehlt der Blick in die Zukunft dieser Vier-Milliarden-ICE-Neubaustrecke nach Ulm, die überwiegend in dunklen Tunneln den Blick auf die wunderschöne Alb versteckt und so steil ist, dass normale Güterzüge dort nicht fahren können. Was passiert nach der Fertigstellung mit der Neubaustrecke (NBS) der Bahn? Auch diese NBS wurde jetzt um ein Jahr verschoben, aber trotzdem wird sie keinen Anschluss an die 10-Milliarden-Stuttgart-21-Strecke finden, weil S 21 nicht „wie geplant“ fertig wird – sondern fünf Jahre plus x später, eventuell sogar nie. Was tun?

Einige Bürgermeister der Region fordern lautstark „Inbetriebnahme sofort“! Richtig – aber wie? Einen Plan dafür gibt es nicht und Geld auch nicht, weil alles für S 21 „verbraten“ wird.

Doch wieder einmal kommt die Lösung von der Arbeitsgruppe Umstieg im Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, die sich in dem „Update 2018“ mit der kreativen „Heilung“ weiterer S21-Fehlentwicklungen befasst und Wege aus der S21-Sackgasse aufzeigt. Das detailliert vorliegende Konzept Umstieg 21 sieht vor, zeitgleich mit der Fertigstellung der NBS die Weiterführung zum Stuttgarter Hauptbahnhof über die bestehende Neckartalbahn mit einer leistungsstarken „Doppelkurve Wendlingen–Ulm“ zu schaffen. Für 140 000 Menschen im Einzugsbereich des Nahverkehrs kann gleichzeitig im Bahnhof Wendlingen ein ICE-Halt eingerichtet werden mit der Reisemöglichkeit Stuttgart–Ulm oder sogar Paris–Bratislava – ganz ohne Stuttgart 21. Mit diesem sinnvollen Anschluss der Neubaustrecke an die Neckartalbahn werden die weiteren Vorteile eingeleitet, die mit Umstieg 21 möglich und problemlos finanzierbar sind, wenn auf den äußerst kritischen Weiterbau von Stuttgart 21 und die verkorkste „MP-Teufel-Idee“ mit dem ICE-Anschluss am Flughafen verzichtet wird. Dafür gibt es bessere und sinnvollere Lösungen. Übrigens: Der Baustopp S 21 ist alternativlos richtig zu jeder Zeit, da es sich um eine dauerhafte Reduzierung des Schienenverkehrs handelt – aber es gilt: Baustopp S 21 – Je früher, desto besser!

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