Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Leitartikel „In aller Stille beigesetzt“ vom 16. September. Der Leitartikel ist etwas voreilig, denn noch wird „Stuttgart 21“ künstlich am Leben erhalten, auch durch derartige Artikel. Hier liest man kein Wort von den mittlerweile zehn Milliarden Euro, die der Steuerzahler für dieses unfreiwillige „Geschenk“ selbst bezahlen soll und der Frage, was mit der nicht finanzierten Bauruine eigentlich geschehen soll.
Still war es übrigens gar nicht bei der traurigen Feier mit Bahnchef Grube unten in der S 21-Grube 16, denn Schuberts „Unvollendete“ wurde von den vielen alternativen „Gästen“ am Südausgang des Kopfbahnhofs laut und bedeutungsschwer in das Grundstein-Gästezelt gesendet und gesungen wurde auch: „Nehmt Abschied, Brüder“ mit passenden Texten.
Gänzlich übersehen wurde in dem Leitartikel, dass eine Arbeitsgruppe Stuttgarter Bürger und Bürgerinnen mit Umstieg 21 bereits konstruktive und kluge Auswege aus der S 21-Sackgasse erarbeitet hat. Sechs Milliarden Euro weniger Kosten und statt einer viel zu schrägen S21-Haltestelle mit nur acht Gleisen und erheblich reduzierter Bahn-Leistung wird der wunderschöne 16gleisige Kopfbahnhof mit Solardach renoviert und darunter mit Tiefgarage und ZOB ein wichtiges Zentrum geschaffen für „Mehr Verkehr auf die Schiene“.
Aus den sinnlosen S 21-Baugruben wird intelligente Zukunft für Stuttgart und für die Region kommt gleichzeitig ein neues Schienen-Verkehrskonzept für die „vergessene Großstadt“ mit 437 410 Einwohnern entlang der A 8/A 81 – die Autobahnen mit den ständig wachsenden Dauerstaus.
Diese Alternative Umstieg 21 kennen mittlerweile die Politiker und Verkehrsminister, die Presse und natürlich auch die Bahn. Am 13. Oktober ist eine Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsrats. Wenn dort die längst fällige „Beisetzung von Stuttgart 21“ beschlossen wird, geschieht dies bestimmt nicht „in aller Stille“.
Leserbriefe | 23.03.2024 - 05:00
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