Leserbriefe

Glyphosat sollte man sofort verbieten

Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Wird Glyphosat noch länger zugelassen?“ vom 18. Oktober. Es wäre ein Wunder, wenn dem nicht so wäre. Der Landwirtschaftsminister Schmidt hat ja maßgebliche Unterstützung von seinem Bauernpräsidenten Rukwied, der ja nur für die konventionelle Landwirtschaft plädiert. Als die Grünen bereits im Juli 2015 bei einer Tagung in Fellbach weniger Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemittel forderten, verkündete er „Kopf hoch, Visier auf, abdrehen niemals“, obwohl seit Jahren auf die Folgen von dem hohen Einsatz der Pestizide hingewiesen wird.

Inzwischen sind 75 Prozent der Insekten verschwunden und als Folge ist der Vogelbestand rapide zurückgegangen. Die Gewässer, Bäche und Seen und auch unser Grundwasser ist mit diesen Giften belastet und selbst Antibiotika wurden schon nachgewiesen. Im Artikel vom 10. Juli „Ernte gut, alles gut“ hatte Frau Noichl, Europaabgeordnete, erklärt, Glyphosat ist eine Gefahr für Menschen und fügt unserem Ökosystem großen Schaden zu. Obwohl Frau Pekrun, Pflanzenbauprofessorin von der Hochschule in Nürtingen, eine Befürworterin für den Einsatz von Glyphosat ist, sagt sie, dass durch Erosion an den verlagerten Böden Reste von Pflanzenschutzmitteln und Phosphate hängen, die in unserem Ökosystem, vor allem in Baden- Württemberg, ein großes Problem seien.

Was braucht es denn noch, um dieses Gift sofort zu verbieten? Weiß man denn überhaupt, wie viel geringer der Ertrag ohne Einsatz von Unkrautvernichtungsmittel ist? Diese Gifte gehören sofort verboten, wie so vieles andere auch. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren in einem Weizenfeld wieder ein paar Kornblumen, Rittersporn, Klatschmohn, wilde Kamille oder gar eine Kornrade, ob man zwar wieder Lerchen hören oder Rebhühner sehen kann ist fraglich.

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