Leserbriefe

Flüchtlinge und abgebrannte Häuser

Bernd Hummel, Nürtingen. Zum Artikel „Bis zu 50 Tote bei Fluchttragödie in Österreich“ vom 28. August. Ich glaube, dass sich das Flüchtlingsdrama, das sich derzeit bei uns abspielt und sich täglich wiederholt, immer noch unterschätzt wird. Wenn man die Bilder in den Medien betrachtet und die hilflosen traumatisierten Kinder sieht, muss man einfach mitfühlen und helfen. Zugleich muss man sich fragen, ob solche Zustände im Jahr 2015 sein können und dürfen!

Abgebrannte Notunterkünfte sind natürlich eine Schande wegen der um Hilfe ringenden Menschen. Wer aber total versagt und keinerlei Pläne hat, ist unsere Regierung beziehungsweise auch die EU inklusive der Nato. Hilflos und ohnmächtig ohne konkrete „Worst Case“-Szenarien“ stehen die da. Unsere grünen und linken Politiker machen (wie immer) Stimmung mit Schuldzuweisungen, die aber gar nichts bringen. Es ist ein Versagen auf der ganzen Linie. Mit scheinheiligen Grillpartys, wie es Cem Özdemir will, wird er nicht viel erreichen. Das ist doch eine andere Art der Polemik! Die tatsächlichen Probleme, die derzeit einfach geografisch verlagert werden, müssen ganz woanders und bereits viel früher erkannt und im Keim erstickt werden – manchmal halt auch unpopulär. Zeit und Möglichkeiten wären da gewesen, wenn man die bis dahin zur Schau gestellte Einheit gelebt hätte. Jetzt ist es definitiv zu spät. Die Lawine rollt – kam aber noch nicht an. Es ist erst der Anfang. Das große inzwischen verlagerte Problem wird erst noch kommen. Interessant wird sein, welches Angebot wir über die Winterzeit den inzwischen Hunderttausenden Flüchtlingen machen können. Weiterhin steht nochmals eine sechsstellige Zahl an Flüchtlingen an den Grenzen und ist abmarschbereit – die meisten mit dem Ziel Deutschland.

Gibt es denn eine Aussage über die für Deutschland realistische Zahl an Aufnahmemöglichkeiten? Traut sich ein Politiker, egal auf welcher Ebene, zu sagen „Bis dahin, aber darüber geht nichts mehr!“? Hierzu gibt es keine Pläne und Aussagen.

Ein weiteres Problem, das fast unter den Tisch gekehrt wird, ist die soziale Flucht. Hier möchte ich ganz klar differenzieren zwischen Flüchtlingen, die jegliche Hilfe und Unterstützung brauchen und dem Armutsproblem, das hier parallel auftaucht und schamlos ausgenutzt wird. Da muss ganz schnell eine Lösung her. Es kann doch nicht sein, dass der deutsche Steuerzahler diesen Missstand übernimmt und finanziert.

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