Leserbriefe

Erfolgsmodell Gemeinschaftsschule

Sven Rahlfs, Frickenhausen. Zum Artikel „Zwei Schulen unter einem Dach“ vom 8. November. Der Bericht über die sehr erfreuliche Entwicklung der Zusammenarbeit der beiden Nürtinger Realschulen versucht leider unverständlicherweise, die Realschule gegen die Gemeinschaftsschule auszuspielen. Der Redakteur verkennt, dass es sich bei diesen beiden Schulen um grundsätzlich verschiedene Schularten handelt. Der Kern der Gemeinschaftsschule ist, die frühe Trennung der Kinder nach sehr gut, gut und weniger begabten oder intelligenten Kindern aufzulösen, die von Kindern und vielen Eltern als Trennung in Gewinner und Verlierer wahrgenommen wird.

In der Gemeinschaftsschule werden die Kinder nicht nur vier, sondern mindestens neun Jahre in einer Schule unterrichtet. Sie werden dort individuell gefördert und gefordert nach ihrem Leistungsvermögen und werden nicht in Schubladen – Gymnasium, Realschule – gesteckt. Es herrscht ein anderer Umgang mit Eltern und Schülerinnen und Schülern und ein anderes Selbstverständnis der Lehrerinnen und Lehrer. Alle zusammen bilden eine Lerngemeinschaft, die sich an den Stärken der Kinder orientiert, niemanden ausgrenzt, sondern alle einbezieht.

Die neue, andere pädagogische Konzeption überzeugt Eltern, was die eindrucksvollen Zugangszahlen zur Gemeinschaftsschule eindrücklich belegen. War unsere Frickenhäuser Schule vor vier Jahren noch von der Schließung bedroht, ist sie heute fast dreizügig – und die Gemeinde baut eine neue Mensa und erweitert die Schulgebäude. Pädagogisch ist die Gemeinschaftsschule ein Erfolgsmodell. Leider versucht die CDU ihr den Garaus zu machen, indem sie Lehrerstunden kürzt und so Schuld trägt an der Überlastung der Lehrerschaft.

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