Leserbriefe

Die Zahlen sind sehr unvollständig

Siegfried Stumpp, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Die Bahn muss sich dem Thema stellen“ vom 8. März. Die Kompetenz unserer Bürgermeister, von Erkenbrechtsweiler Herr Weiß, von Owen Frau Grötzinger und von Lenningen Herr Schlecht, wurde bei der vorliegenden Planung nicht einbezogen. Auch der Bürgermeister von Beuren, Herr Gluiber, wurde nicht mit einbezogen. Sollten die Transporte so verwirklicht werden, sind auch wir durch den Erdaushub vom Albvorlandtunnel geplagte Bürger aus Erkenbrechtsweiler.

Aus diesem Grund möchte ich dazu meine ganz eigene Meinung äußern. Im Vertrauen auf unsere Demokratie hoffe ich, dass ein Tunnelbau, der für die Öffentlichkeit Einschränkungen und Belästigungen bringt, es auch aushalten muss getadelt zu werden. Aus ihrem Bericht geht hervor, dass täglich bis zu 500 Lkws zwischen Kirchheim und Wendlingen zu den Steinbrüchen von Grabenstetten, Hülben und Erkenbrechtsweiler anfahren könnten. Da jedoch diese Lkws im Steinbruch nicht gestapelt werden, sondern im leeren Zustand auch wieder zurückfahren müssen, ist die Belastung durch Schmutz und Abgase sowie Feinstaub doppelt zu berechnen. Auch Schäden an den Häusern in den Ortschaften, die durchfahren werden, können entstehen. Nicht zu vergessen Schäden an Straßenbelägen und den Steigen.

Wenn ich all diese Gegebenheiten in Betracht ziehe, komme ich beim Nachdenken zu der Erkenntnis: Das Prinzip, das im Volksmund Bestand hat, scheint mir auch da wieder Gültigkeit zu haben! Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd’ andere an! Wo die Zentralen des Verschonungsprinzips versteckt sind weiß keiner. Bis jetzt scheinen Kompetenz und die Finanzen nicht zu sehr mit „Nachdenken“ strapaziert zu sein. Der Spruch vom Kirchheimer SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kenner, die Toleranz der Bürger ist bei einem so großen Projekt das A und O, ist sehr gut und auch wahr, aber seine 70-Prozent-Bürger im Lenninger Tal wussten 2011 noch nicht, wie unüberlegt und wo der Weg zum Transport des Aushubs verläuft.

Um bei solchen Projekten eine mehrheitliche, ehrliche Zustimmung erhalten zu können, sollte das Verschonungsprinzip sehr klein gehalten werden. Bei solchen Vorbereitungen müssten in erster Linie Kompetenz und schonungslose Finanzierungskosten des ganzen Hin- und Abfuhr-Ablaufs sowie die Beseitigungskosten der beim Transport entstandenen Beschädigungen sowie Erneuerung der Straßen und Steigen komplett auf den Tisch gelegt werden. In der Hoffnung, dass über den geplanten Ablauf noch an kompetenten Stellen nachgedacht wird, verbleibe ich.

Zur Startseite