Leserbriefe

Die Polizeieinsätze zahlen die Bürger

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Fußballkneipen verunsichert wegen TV-Rechten“ vom 14. Juni. Es ist schon beachtenswert, wie sich ein Staat durch Sportverantwortliche und einen Pay-Sender vorführen lässt. Wer das Sagen hat, kann einer ganzen Nation künftig den Bildschirm bei öffentlichen Ereignissen schwärzen. Es ist ein sich wiederholendes Reiz-Signal, dass Allgemeingut von wenigen für ihre wirtschaftlichen Interessen noch folgenlos gehandelt werden kann.

Gehälter der Fußballakteure und andere Objektmegalomanien im Umfeld gehen durch die Decke. Bürger sollen über Umwege diese absurden Fremdentscheidungen als abgenickte Piraterie mittragen.

Ein Staat, der das Ausnehmen seiner Bevölkerung zulässt und Zuschüsse für den Fußballsport nicht folgerichtig streicht, nicht alle Polizeieinsätze voll in Rechnung stellt sowie einen Sky-Sender, nebst deutschen Sportveranstaltern nicht gründlich direkt beziehungsweise indirekt reguliert, besser in Einflussnot bringt, ist seinen Bürgern gegenüber desinteressiert, ist spürbar Handlanger, mit der hilfreichen Schuldabsolution in Richtung eines gründlich zu überarbeitenden, nicht mehr aktuellen Wirtschaftsrechts.

Was hier abgeht ist keine Zumutung, es ist ein Affront. Es geht hier um mehr als einen Sender oder Sport-Aktiengesellschaften beziehungsweise Fußball im Allgemeinen: ein leiser und hinterhältiger Ausverkauf von Bürgerrechten, zu liberalen Flaggen, ist unter den Meistbietenden bereits voll im Gange.

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