Leserbriefe

Der Schöpfer und die Schwulen

Wilhelm Prost, Frickenhausen. Zum Leserbrief „Der Schöpfer hat auch Schwule geschaffen“ vom 20. Juni. Maike Pfuderer greift in ihrem Leserbrief theologisch mehrere Punkte auf, die so nicht stimmen. Ihr muss mit einfachen Worten widersprochen werden.

Die Behauptung, Gott habe den Menschen schwul oder zum Schwulsein erschaffen, ist völlig verkehrt. In 1. Mose 1, 27 steht: „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“

Weiter in 1. Mose 1, 28: „Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde“. Oder in 1. Mose 2, 24: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.“

Zum zweiten Punkt: Kann es Sünde sein, wenn gleichgeschlechtliche Paare sich von ganzem Herzen lieben? Gegenfrage: Liebt Gott die Sünde, also die Tat? Die Antwort lautet: Nein. Im Römerbrief 1, 26–27, werden sexuelle gleichgeschlechtliche Beziehungen als Sünde und Verirrung verurteilt: „Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.“

Anstatt die Sünder zu rechtfertigen, soll der Mensch Gott die Möglichkeit geben, ihn, den Sünder, zu rechtfertigen. Jesus lehrt es uns dies im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der verlorene Sohn, in Lukas 15, kommt zur Einsicht und ist bereit, seine Sünden zu bekennen und zu lassen. Dort heißt es: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: ,Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.‘“ Er verteidigt nicht seine Sünden oder erklärt sie zur Nichtsünde. Das wäre ein Etikettenschwindel, der nicht den giftigen Inhalt ändert.

Drittens: Der Vorwurf, dass Gott versagt, ist uralt. Aber nicht Gott versagt, sondern wir Menschen versagen.

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