Leserbriefe

Bürgerfreundliche Stadt Nürtingen?

Sonngard Leopold, Nürtingen. Zum Artikel „Bauausschuss wurde Pause verordnet“ vom 24. Juni. Quo vadis, Nürtingen? Mit Erstaunen habe ich die Entscheidung von OB Heirich zum Abriss des Steinachbrückles zur Kenntnis genommen. Die Beteiligung und Diskussion vor Ort hat selbst die anwesenden Stadträte überzeugt, dass die Brücke nicht abgerissen werden sollte. Es liegen ernst zu nehmende Argumente vor, die Brücke zu erhalten beziehungsweise mindestens vereinfacht eine Möglichkeit zur Überquerung zu schaffen. Abgesehen davon, dass mit dem Abriss ein Stück Historie verschwindet, über das andere Städte froh wären. Die Steinach dort mit dem Übergang ist die einzige direkte und schnellstmögliche Verbindung in die Innenstadt oder in den Bereich Kircheimer Vorstadt. Den Schülern von den Schulen am Lerchenberg wurde geraten, die Lerchenbergstraße zu meiden und den Weg über den Eichenweg und die Dammstraße zu nehmen. Weil das der ungefährlichste Weg sei. Alte oder behinderte Menschen können den einzigen direkten Zugang durch die Bahnunterführung nicht mehr benützen. Ebenso die vielen Schüler, die morgens und mittags herunterrasen. Gott sei Dank ist bisher, abgesehen von Schrammen, noch nichts passiert. Es wäre auch sinnvoll, beim Einfahren in den Bergäckerweg ein Schild mit dem Hinweis „Vorsicht Schulkinder“ anzubringen, ebenso vor der Eisenbahnbrücke stadtauswärts. Wenn man den Schülern zuschaut, mit welcher Geschwindigkeit sie im Eichenweg den Berg herunterrasen, die Straße überqueren und in die Dammstraße einfahren, kann man von Glück sagen, dass bisher noch nichts Gravierendes geschehen ist. Ansonsten kann es für die Stadt teuer werden.

Ein weiteres Argument für den Erhalt der Laiblinstegbrücke ist die finanzielle Seite. Vor diesem Hintergrund sollten sich die Stadträte genau überlegen, ob sie in den Abriss einer Brücke Geld investieren wollen und das gegen den Willen der Bürger. Eine bürgerfreundliche Stadt sieht anders aus. Ich glaube, die anwesenden Stadträte bei der Begehung am 11. Juni haben dies auch erkannt.

Zur Startseite