Leserbriefe

Bei S 21 schon wieder eine Kostensteigerung

Marc Sink, Oberboihingen. Zum Artikel „Es kann 2024 werden“ vom 28. Oktober. Das skandalträchtigste Projekt aller Zeiten hat wieder mal einen neuen und traurigen Höhepunkt erreicht. Gerade mal vor 18 Monaten wurden die Kosten und der Zeitrahmen auf den Prüfstand gestellt und jetzt geht wieder mal das Geld aus. Dieses Mal soll die „konjunkturelle Situation“ ursächlich sein. Seltsam! Dabei wurde uns doch ständig vermittelt, dass die Kosten gerade wegen den abgeschlossenen und so dann kalkulierbaren Werkverträgen eingehalten werden. Oder anders gefragt: Warum wurden keine konjunkturellen Risiken in aller Schärfe eingeplant?

Der immer wieder verschmähte S21-Kostenplan des Bundesrechnungshofes in Höhe von 10 000 000 000 Euro ist wohl bald bittere Tatsache und das Ganze für einen kleinen, unterirdischen Provinzbahnhof mit nur acht Gleisen der leistungsschwach, funktionsarm, störanfällig und vor allem unwirtschaftlich arbeiten wird!

Zu den Mehrkosten gibt es im Milliardenvertrag noch die sogenannte „Sprechklausel“, die Auskunft geben soll. Hier wird mittlerweile gestritten und verklagt. Meine Meinung: Selber schuld, wenn man einen solchen stümperhaften „Bierdeckel-Vertrag“ unterschreibt, der sichtlich von juristischen Laien angefertigt wurde.

Auch wenn immer wieder auf die sogenannte „Volksabstimmung“ verwiesen wird, so wurden die Bürger mit S 21 geblendet und getäuscht. Man bedenke, dass in unserem Land das Geld an allen Ecken und Enden fehlt. Deshalb hat das Ganze für mich einen vorsätzlichen Charakter. Dennoch muss kein einziger Politiker die Verantwortung für dieses Milliardengrab übernehmen. Was für ein Armutszeugnis für Bürger, Gerechtigkeit und Demokratie!

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