Leserbriefe

Behördenwillkür und Heuchelei?

Carsten Mäuerer, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Kelterberg-Plan wird fortgeführt“ vom 29. September. Nachdem die Stadtverwaltung in den letzten zehn Jahren etliche Male diversen Kelterberganwohnern die Zusage gegeben hat, dass für die Häuser im historischen und im mittleren teilhistorischen Bereich keinesfalls mehr Erschließungskosten erhoben werden können, ist der plötzliche Sinneswandel im Januar 2016 für mich weder nachvollziehbar noch akzeptabel. So wurde auch mir vor dem Kauf meines Hauses 2013 versichert, dass keine weiteren Kosten (Erschließungskosten) für mich anfallen werden.

Die Zustimmung der Gemeinderäte zu einem Bebauungsplan, mit dem die Stadt die erneuten Sanierungskosten für eine seit circa 200 Jahren bestehende Straße auf die Anwohner abzuwälzen versucht, halte ich weder für bürgernah noch kann ich sie als „rechtens“ ansehen. Nach diesen neuen Bestrebungen betragen so zum Beispiel die neuen Erschließungskosten für ein denkmalgeschütztes Einfamilienhaus aus dem Jahre 1864 jetzt fast 50 000 Euro. Ein Betrag, der sich nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln lässt beziehungsweise den finanziellen Ruin bedeuten kann.

In diesem Wissen hat die CDU in der Bauausschusssitzung vom 27. September erst großartig angekündigt, diesen Beschluss nicht mittragen zu können, um sich danach in der Abstimmung feige zu enthalten. So ein Verhalten finde ich sehr befremdlich und ist aus meiner Sicht nicht im Sinne der Bürger und Wähler. Meiner Meinung nach versucht die Stadt, die das Geld mit beiden Händen für unnötige Bebauungspläne und die teuersten Anwälte aus dem Fenster wirft, es wieder vom vermeintlich wehrlosen Bürger zu holen. Ich hoffe, dass dies so nicht passieren wird und noch ein Umdenken bei den Verantwortlichen stattfindet. Denn frei nach Berthold Brecht: „Wenn Unrecht zu Recht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht“.

Zur Startseite