Leserbriefe

Autobauer sollten Zulieferer bedenken

Kuno Giesel, Nürtingen. Zum Bericht „Das Haifischbecken der Autobranche“ vom 23. August. Anfangs wurde nur einseitig über die Probleme bei VW berichtet, aber nichts zu den Hintergründen des Zulieferers. Er alleine stand als der Böse da. Endlich hat man es auf den Punkt gebracht, geschrieben, was wirklich Sache ist.

Seit Jahren steigen die Löhne bei den Automobilherstellern, man hat den Eindruck, dass sie um die Wette eifern, wer die höhere Jahresprämie an seine (Fest-) Angestellten auszahlt – während die Zulieferer meist das Nachsehen haben, immer weiter ausgenommen werden, immer mehr für weniger Geld leisten und liefern sollen und gegenseitig ausgespielt werden. Je tiefer die Lieferanten in diese Spirale hineinrutschen, je mehr sie liefern, desto abhängiger werden sie. Es wäre mehr als fair, wenn man zum Jahresende auch die Lieferanten bei der Prämie mit einbezieht, die ja zum Erfolg auch ihren Beitrag hinzugeführt haben.

Ein alter BMW-Vorstand hatte einmal gesagt, dass auch die Lieferanten etwas verdienen sollen, um Geld für neue Entwicklungen zu haben. Das war vor circa 20 Jahren, heute zählt nur noch der eigene Gewinn.

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